Der stockende Ausbau der Laaer Ostbahn und der Nordbahn sorgt für Unmut in der Opposition.
Der geplante Ausbau der Laaer Ostbahn und der Nordbahn sorgt in Niederösterreich für politischen Wirbel. Einem NÖN-Bericht nach stellten sowohl die Grünen als auch die FPÖ dem Verkehrsminister Peter Hanke insgesamt 35 kritische Fragen. Denn: Statt dringend notwendiger Investitionen in die Bahn bringe der neue ÖBB-Rahmenplan vor allem weitere Verzögerungen mit sich. "Der neue ÖBB-Rahmenplan für die Jahre 2025 bis 2030 ist kein Investitionsplan, sondern faktisch ein Zusperr- und Verschiebungsplan", klagt FPÖ-Bundesrat Michael Bernard. Besonders betroffen sei das Weinviertel, wo tausende Pendler auf der Strecke bleiben könnten.
Nordbahn.
Brisant: Der zweigleisige Ausbau der Nordbahn bis Bernhardsthal wurde jetzt um fünf Jahre verschoben. Das Projekt soll demnach erst 2037 fertig sein, statt wie ursprünglich geplant im Jahr 2032. Die Laaer Ostbahn erhält laut Plan nur ein kleines Budget, der zweigleisige Ausbau wurde stark zurückgefahren. Die FPÖ will konkret wissen, wie viele Züge aktuell ausfallen, wie hoch der CO₂-Ausstoß durch mehr Autofahrten ist – und was die Bauverschiebungen an Mehrkosten verursachen. Die Grünen kritisieren zudem mangelnde Fahrplanstabilität.
Für die Region im Nordosten Niederösterreichs stellen die neuen Pläne einen schweren Rückschlag dar. Wer täglich nach Wien pendelt, muss sich wohl weiter auf volle Züge, Verspätungen und Ausfälle einstellen. Gleichzeitig droht ein Rückfall in alte Muster: Wer auf die Bahn nicht zählen kann, greift wieder zum Auto. Bis Mitte September hat Minister Hanke nun Zeit zur Beantwortung der 35 an ihn gerichteten Fragen.