Entgegen seiner eigenen Aussage hat Herbert G. etliche Male auf seine Frau eingestochen.
Jetzt liegt das Obduktionsergebnis nach dem Mord von Ladendorf vor: Demnach ist Theresia G. durch etliche Stiche in den Hals getötet worden. Außerdem wies die Leiche des 80-jährigen Opfers mehrere Wunden im Kopfbereich auf.
Das steht im krassen Gegensatz zur bisherigen Aussage des mutmaßlichen Mörders. Ehemann Herbert G. (88) war nach der Bluttat von seinem Wohnhaus zur 1,5 Kilometer entfernten Polizeiwache marschiert, hatte dort den Beamten erklärt, einmal auf seine Gattin eingestochen zu haben.
Der Widerspruch könnte mit dem gesundheitlichen Zustand des früheren Postboten in Zusammenhang stehen: „Er wirkt sehr verwirrt“, sagte seine Verteidigerin Astrid Wagner.
Gutachter prüft Zurechnungsfähigkeit
Die Staatsanwaltschaft lässt jetzt anhand eines psychiatrischen Gutachtens klären, ob der betagte Verdächtige überhaupt zurechnungsfähig war. Zuletzt soll er beispielsweise seine dringend benötigten Medikamente verweigert haben. Nachbarn hatten eine Veränderung bei Herbert G. festgestellt. Der früher so gesellige Ex-Postler zog sich immer mehr zurück, soll bedrückt gewirkt haben.
Astrid Wagner: „Im Moment scheint alles infrage zu kommen. Von Totschlag bis hin zu Unzurechnungsfähigkeit. Man muss das psychiatrische Gutachten abwarten.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.