Mord an 64-Jähriger

Pensionistin erschlagen: Posträuberin in Haft

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DNA-Spur führte nach dem Mord zur 'Black Lady', die vor 10 Jahren wegen eines Postraubes zu 12 Jahren Haft verurteilt worden war.

Niederösterreich. Vor zwei Wochen wurde die Pensionistin Hedwig Sch. (64) in ihrer Wohnung in Ebergassing (Bezirk Bruck a.d. Leitha) ermordet. Heute konnte die Polizei einen ersten Ermittlungserfolg melden. DNA-Spuren führten zu der Tat-Verdächtigen Tamara B. (43). Sie wurde inzwischen als Beschuldigte festgenommen. Wie sich nun herausstellte, ist sie auch keine Unbekannte. 2009 wurde Tamara B., alias "Black Lady" wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung bei einem Postraub in Kierling zu 12 Jahren Haft verurteilt und vorzeitig entlassen. Die Frau wurde jetzt im Mordfall an Hedwig Sch. in Ebergassing erneut in die Justizanstalt Korneuburg gebracht.

Die Beschuldigte war nicht geständig, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Die 43-Jährige stammt wie das Opfer aus dem Bezirk Bruck a. d. Leitha.
 
Mord Ebergassing Niederösterreich
© FF Ebergassing
 
Gegen die Frau hatte sich den Ermittlern zufolge aufgrund der Überprüfungen im Umfeld des Opfers und der Untersuchung von Spuren aus der Tatwohnung ein dringender Verdacht ergeben. Die 43-Jährige wurde bereits am Mittwoch festgenommen. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Korneuburg eine entsprechende Anordnung erlassen. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.
 

In Justizanstalt eingeliefert 

Die Beschuldigte wurde am Donnerstag in die Justizanstalt eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg hat laut Sprecher Friedrich Köhl die Untersuchungshaft beantragt. Eine Entscheidung darüber stand noch aus.
 
Die Pensionistin wurde offensichtlich erschlagen. Sie war am 25. Jänner zu Mittag in ihrer Wohnung in Ebergassing (Bezirk Bruck a.d. Leitha) aufgefunden worden. Bekannte hatten zuvor die Anzeige erstattet, weil die alleinstehende 64-Jährige einige Tage lang nicht mehr telefonisch erreichbar gewesen war. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion ergab laut Polizei "eindeutig Fremdverschulden" und als Todesursache ein Schädel-Hirn-Trauma aufgrund massiver Gewalteinwirkung gegen den Kopf.
 
Der Fall in Ebergassing (Bezirk Bruck a. d. Leitha) war die fünfte tödliche Gewalttat an einer Frau in Niederösterreich in diesem Jahr bzw. in weniger als drei Wochen. Die Serie hatte am 8. Jänner ihren Anfang genommen, als eine 40-Jährige in Amstetten erstochen worden war. Einen Tag später wurde eine 50-Jährige im Bezirk Wiener Neustadt-Land durch einen Messerangriff getötet. Am 13. Jänner wurde in Wiener Neustadt die Leiche einer 16-Jährigen in einem Park entdeckt. Der Tod des Mädchens trat laut Obduktion durch Ersticken ein. Am 21. Jänner wurde in Tulln eine 32-Jährige durch Stiche mit einem Dolch umgebracht.
 
Die Tatverdächtigen in den vier vorangegangenen Fällen sind jeweils Männer. Alle befinden sich in Untersuchungshaft bzw. in vorläufiger Anhaltung.
 

Rückblick

Am 26. Februar 2009 um 16.10 Uhr war die als "Black Lady" bekannt gewordene Tamara B. über einen Seiteneingang ins Postamt Kierling gekommen. Mit einem Messer in der Faust und den Worten: „Nicht schreien, sonst bring ich dich um“, drängte die Kantineurin der Wiener Linien ihr Opfer, das sie persönlich kannte, zum Tresor. Zuvor schob sie der Postamtsleiterin Silvia K. (34) noch einen Zettel zu, auf dem „Überfall, Geld von Tresor. Bin bewaffnet“ stand. Dann musste die Beamtin alles Geld in einen Papiersack stecken. Ein foliertes Geldscheinpaket schnitt die Bewaffnete in der Meinung es sei ein Alarmpaket auf, um die Scheine einzeln in den Beutel zu stopfen. Seltsam: Die Maskierte stach erst auf ihr Opfer ein, als sie die Beute von 33.000 Euro schon eingesackt hatte. Die 25 Zentimeter lange Klinge drang Silvia K. durch die Brust bis in die Lunge. Dann flüchtete die mutmaßliche Täterin. Die Überwachungskamera hatte die brutalen Szenen im Kasten.
 
Die schwer verletzte Silvia K. konnte noch den Notruf alarmieren, bevor sie blutüberströmt zusammen brach. Sie ist, wie ÖSTERREICH berichtete, nach einer Notoperation auf dem Weg der Besserung.
 
Im März 2009 wurde sie dann zu 12 Jahren Haft verurteilt. 
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