Die Marillen-Haupternte in der Wachau steht rund um den 12. Juli bevor. Erwartet wird heuer eine überdurchschnittliche Erntemenge.
Ihrer großen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus wird die Marille auch heuer wieder gerecht werden. In der Wachau, dem bekanntesten Anbaugebiet, rechnet man in dieser Saison mit einer überdurchschnittlichen Erntemenge von mehr als 3.000 Tonnen und ausgezeichneter Qualität. "Aufgrund der günstigen Witterungsverhältnisse in den vergangenen Wochen haben sich die Früchte sehr gut entwickelt", teilt Franz Schöberl, Obmann des 227 Mitgliedsbetriebe umfassenden Vereins "Wachauer Marille", dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit.
Wachauer Marille - das Original
In der Wachau wachsen auf 350 Hektar geschätzte 100.000 Marillenbäume. Schon 1995 hatte die Europäische Union der Wachauer Marille wegen ihres einzigartigen Geschmacks eine geschützte Ursprungsbezeichnung bewilligt. Auch der Verein "Wachauer Marille" will die Unverwechselbarkeit des Edelobsts kommunizieren: Mit dem EU-Logo "geschützte Ursprungsbezeichnung" und der Marke "Original Wachauer Marille" garantieren die Wachauer Marillenbauern dem Konsumenten die Echtheit der Herkunft und die einzigartige Aroma- und Geschmacksqualität der Wachauer Marille.

"Darauf sollen die Konsumenten achten, wenn sie sicher gehen wollen, garantiert echte Wachauer Marillen zu erwerben", betont Franz Schöberl. Zwei Drittel der Marillenmenge kaufen die Kunden direkt bei den Obstbauern zwischen Melk und Krems ein. Ein Drittel der Früchte wird zu Destillaten und Likören, Marmeladen und Marillennektar verarbeitet.
Wichtiger Wirtschafts- und Tourismusfaktor
Große wirtschaftliche Bedeutung hat die Marille aber auch in ihrer zu den verschiedensten Speisen und Getränken weiterverarbeiteten Form und in weiterer Folge auch für die Gastronomie und den Tourismus. Die Wachauer Mitgliedsbetriebe der Vereinigung "Niederösterreichische Wirtshauskultur" – eine Qualitätsgemeinschaft von Restaurants und Gasthöfen – präsentieren daher auch heuer wieder einen besonderen saisonalen Schwerpunkt mit allen erdenklichen Zubereitungsformen der ursprünglich aus China stammenden Früchte: Auf den Speisekarten der Lokale finden sich dann kulinarische Köstlichkeiten, wie Marillenknödel, Strudel, Kuchen, Marmeladen, Liköre und Marillenbrand.
Unter den touristischen Aktivitäten, bei denen sich alles um die Marille dreht, stechen zwei besonders hervor: Bis 20. Juli findet in der Kremser Altstadt das von der Kremser Kaufmannschaft und ihren Kaufleuten veranstaltete Fest "Alles Marille 2025" statt. Damit verwandeln Konzerte, internationale Gastronomie und Aktivitäten für Kinder die Wachaumetropole in eine große Eventbühne. Als besondere Attraktion werden in der Altstadt von Krems u.a. ein Marillenmarmelade-Wettbewerb abgehalten sowie der längste Marillenkuchen gebacken und angeschnitten.
Spitz an der Donau steht von Freitag, 18., bis Sonntag, 20. Juli, wieder ganz im Zeichen des bekannten "Marillenkirtags". Offiziell eröffnet wird das vom Tourismusverein Spitz veranstaltete Fest am Freitag, 18. Juli, um 18 Uhr. Geboten wird an den drei Tagen nicht nur alles rund um die Marille, sondern auch jede Menge Musik und Unterhaltung. Zu den Höhepunkten zählt am Sonntag, 20. Juli, um 15 Uhr der traditionelle Festzug von "König Marillus" und "Königin Aprikosia" vom Gasthof Goldenes Schiff zum Kirchenplatz mit der Verleihung der "Goldenen Marille".