Zwei Notarzthubschrauber im Einsatz - Streckenabschnitt bleibt mindestens bis Sonntag gesperrt.
Drei Autoinsassen im Alter von 20, 26 und 27 Jahren sind am Samstag bei einer Kollision mit der Waldviertelbahn in Brand (Bezirk Gmünd) schwer verletzt worden. Der Pkw wurde laut Polizei rund 50 Meter vom Triebwagen mitgeschleift, der Zug entgleiste. Zwei Notarzthubschrauber waren im Einsatz. Ein Streckenabschnitt der Waldviertelbahn bleibt laut Betreiber NÖVOG mindestens bis Sonntag gesperrt.
Der Zug war von Litschau Richtung Gmünd unterwegs, als es kurz vor 14.30 Uhr bei der Eisenbahnkreuzung mit der L66 zum Zusammenstoß kam. "Der Zug hat Pfeifsignale abgegeben", sagte eine Sprecherin der Betreibergesellschaft NÖVOG.
Insassen in Wagen eingeklemmt
Die Insassen - eine 20-jährige Lenkerin und ein 26-jähriger Beifahrer aus dem Bezirk Gmünd sowie ein 27-Jähriger aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya - wurden laut Polizei im Wagen eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Im Einsatz standen die FF Brand, Steinbach, Amaliendorf, Schrems und Stadt Gmünd.
Zwei der Schwerverletzten wurden von den Notarzthubschraubern "Christophorus 2" und "Christophorus 10" in die Universitätskliniken nach Linz und St. Pölten geflogen, eine Person ins Landesklinikum Horn gefahren. Der 43-jährige Lokführer erlitt laut NÖVOG einen leichten Schock, die vier Passagiere im Zug wurden nicht verletzt.
Motor wurde aus Pkw gerissen
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Motor aus dem Pkw gerissen, am Auto entstand Totalschaden. Der Zug wurde ebenfalls erheblich beschädigt. Der aus den Schienen gesprungene Triebwagen soll zu einem späteren Zeitpunkt geborgen werden, hieß es am Samstagabend in einer Aussendung der Polizei.
Laut NÖVOG handelte es sich um die letzte Zugverbindung auf der Waldviertelbahn für Samstag. Der Abschnitt der Schmalspurbahn zwischen Alt-Nagelberg und Litschau bleibt am Sonntag gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet. Auch am Montag kann der Betrieb laut der Sprecherin vermutlich noch nicht wieder aufgenommen werden, sondern wahrscheinlich erst am Dienstag.
Der Zusammenstoß am Samstag war der dritte Unfall innerhalb weniger Wochen, an dem ein Zug der NÖVOG beteiligt ist. Am 26. Juni war eine Garnitur der Mariazellerbahn bei Völlerndorf (Bezirk St. Pölten-Land) entgleist. 34 Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Am selben Tag kollidierte in Waidhofen an der Ybbs ein Auto mit einem Zug der Citybahn. Drei Pkw-Insassen, darunter der Stadtchef und ein Vizebürgermeister, erlitten Blessuren.