Befüllungspläne

Poolbesitzer bringen Wasserwerke ins Schwitzen

Ein Sommerthema wirbelt Staub auf. Während Poolbesitzer fröhlich ins kühle Nass springen, geraten Wasserwerke an ihre Grenzen. Die Stimmung schwankt zwischen entspannter Gelassenheit und ernster Alarmbereitschaft, denn die Wasserversorgung steht unter Druck. 

Jedes Frühjahr verwandeln sich Siedlungen in Planschzonen. Tausende Pools werden gleichzeitig befüllt. Genau das hat in einigen Regionen Österreichs zu Engpässen geführt. Der Österreichische Verband der Schwimmbadwirtschaft rief die Bevölkerung zur Disziplin auf. In manchen Gemeinden gibt es bereits fixe Zeitfenster für die Befüllung. Damit soll das System entlastet werden.

Ein Rundruf der APA ergab jedoch, dass die meisten Pools inzwischen gefüllt sind. Akute Engpässe bestehen derzeit nicht. Trotzdem bleibt die Lage angespannt. In Hannersdorf im Südburgenland wurde öffentlich vor Wasserknappheit gewarnt. Der Grund liegt in den geringen Niederschlägen und dem steigenden Verbrauch.

Gelassenheit in Niederösterreich

Überwiegend Gelassenheit ist beim Thema Wasserknappheit in Niederösterreich angesagt. "Wasser ist unsere Lebensressource Nummer eins. Wir haben es in ausreichender Menge und bester Qualität. Natürlich schauen wir drauf, dass das auch in Zukunft so bleibt", konstatierte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Die allermeisten Pools seien heuer bereits gefüllt. Verbote brauche es dabei aktuell und auch in Zukunft nicht. "Allenfalls gibt es in manchen Gemeinden und kleineren Wasserverbänden eine zeitliche Koordinierung, damit nicht alle gleichzeitig befüllen", so der Landesvize.

Niederösterreich hat laut Stephan Pernkopf ausreichend Wasser in bester Qualität.

Niederösterreich hat laut Stephan Pernkopf ausreichend Wasser in bester Qualität.

© NÖ Bauernbund

Ähnlich sieht das auch Niederösterreichs Gemeindebund. Es könne "durchaus jedes Jahr in diversen Gemeinden zu Wasserknappheiten" durch die Poolbefüllung kommen, hieß es auf Anfrage. Empfohlen wird den Kommunen daher eine Bürgerinformation und darauf aufbauend eine Anmeldung zur Poolbefüllung. Notfalls gebe es im NÖ Wasserleitungsanschlussgesetz auch Durchgriffsmöglichkeiten bis hin zur Beschränkung des Wasserbezugs auf das unbedingt notwendige Maß.

Seewinkel kämpft mit der Trockenheit

Im Burgenland liegt der tägliche Wasserverbrauch bei rund 130 Litern pro Person. Die Versorgung sei laut Landesangaben gesichert. Auch die Qualität stimme. Die Wasserverbände hätten viel in den Ausbau investiert. Doch die Situation bleibt fragil. Besonders der Seewinkel leidet unter anhaltender Trockenheit. Die Region gehört zu den niederschlagsärmsten Gebieten in Österreich. Sinkende Grundwasserstände und hohe Temperaturen verschärfen das Problem. Das Land spricht von einer großen Herausforderung. Um gegenzusteuern, wird die Infrastruktur erweitert. Ein "Memorandum of Understanding" mit dem Landwirtschaftsministerium und den Nachbarländern regelt die gemeinsame Wasserpolitik.

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