Stehpulte und spezielle Gesundheitsmatten sollen für mehr Bewegung sorgen.
Als erste Schule Niederösterreichs hat das BG/BRG Schwechat im Zuge eines Testprojekts ein Klassenzimmer mit Stehpulten und speziellen Gesundheitsmatten einer Schweizer Firma ausgestattet, auf denen Stillstehen fast unmöglich ist. Dadurch soll mehr gesundheitsfördernde Bewegung in den Schulalltag kommen.
Körperliche Beschwerden
Stehen im Unterricht war bisher eher
eine rigide Strafweise aus vergangenen pädagogischen Zeiten. Nun aber
entdeckt man darin, abseits des Sanktionierens von Fehlverhalten, viel
Positives angesichts muskuloskeletaler Erkrankungen, hervorgerufen durch
einen Lebensstil, der zunehmend vom Sitzen geprägt ist. Zu körperlichen
Beschwerden kommen - in engem Zusammenhang mit fehlender körperlicher
Aktivität der Schüler - Lese- und Rechtschreibschwächen, allgemeine
Lernschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und
gesteigerte Aggressivität.
Ulrike Sedlbauer, Klassenvorstand der seit Mitte April auf den Matten stehenden und wippenden Versuchsklasse, zeigte sich in einer Firmenaussendung vom Konzept überzeugt: "Bewegungsmangel ist heute ein weit verbreitetes Problem, das auch schon bei jungen Menschen zu ernsthaften Beschwerden führen kann. Unsere Verantwortung als Lehrkräfte ist es, bei den Schülern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass ausreichend Bewegung wichtig ist."
Aktives Stehen
Das aktive Stehen fördere die
Gleichgewichtsaktivität, erläuterte Mikael Muegge, Geschäftsführer des
Unternehmens, das die Gesundheitsmatten herstellt. Das erhöhe die
psychomentale Aktivierung und steigere damit Konzentration, Aufmerksamkeit
und Lernfähigkeit." Das Pilotprojekt in Schwechat wird über die ursprünglich
anberaumte Testphase hinaus bestehen, weitere derartige Versuche sind in
Planung.