Chronologie

Schwere Arbeitsunfälle auf Österreichs Gleisen

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Auf und neben Österreichs Eisenbahngleisen haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Arbeitsunfälle ereignet.

ÖBB-Bedienstete im Verschub wurden eingeklemmt oder von Waggons überrollt, Bauarbeiter von herannahenden Zügen erfasst, Elektriker von Stromleitungen verbrannt oder von Baugerüsten geschleudert. Nicht selten endeten diese Unfälle tödlich. Hier eine Chronologie:

  • 3. Mai 2003: In der Obersteiermark wird ein Bahnbediensteter bei Verschubarbeiten schwerst verletzt und verstirbt noch an der Unfallstelle. Der 44-Jährige ÖBB-Bedienstete ist mit Verschubarbeiten beschäftigt, als er beim Ankuppeln von Waggons zwischen zwei Puffer gerät.
  • 8. Juli 2003: Zu einem tödlichen Arbeitsunfall kommt es am Bahnhof Gratwein nördlich von Graz: Ein ÖBB-Bediensteter gerät bei Verschubarbeiten zwischen die Puffer zweier Waggons. Er wird eingeklemmt und stirbt noch an der Unfallstelle.
  • 28. Juli 2005: Bei einem Stromunfall im Bereich des Bahnhofs Saalfelden im Salzburger Pinzgau erleidet ein 37-jähriger Verschieber schwere Verbrennungen an den Händen. Der ÖBB-Bedienstete war in den Stromkreis mit einer Spannung von 1.000 Volt geraten.
  • 24. Oktober 2005: In Kärnten wird ein 24-jähriger Mann von einer Lokomotive erfasst und getötet. Der Maurer war im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der Tauernbahnstrecke im Bahnhofsbereich Mühldorf-Möllbrücke (Bezirk Spittal/Drau) mit Schalungsarbeiten am Bahnsteig beschäftigt gewesen. Während der Durchfahrt eines Zuges tritt er zu nahe an das Gleisbett, wird von der linken Seite der Lokomotive erfasst und kommt unter die Räder. Der Notarzt kann nur noch den Tod des Mannes feststellen.
  • 29. November 2005: Einen Verletzten fordert ein Unfall bei Verschubarbeiten auf der Kronprinz-Rudolf-Strecke im obersteirischen Bezirk Murau. Ein Waggon entgleist, ein ÖBB-Bediensteter wird schwer verletzt. Vermutlich wegen einer Eisplatte sprang der Waggon aus den Schienen. Der Arbeiter wurde aus einem Meter Höhe zu Boden geschleudert.
  • 30. November 2005: Bei Wartungsarbeiten an der Zillertalbahn in Fügen wird ein 40-jähriger Tiroler getötet. Der Arbeiter hat laut Polizei den herannahenden Personenzug übersehen. Er war mit einem weiteren Arbeiter der Zillertaler Verkehrsbetriebe auf den Geleisen der Zillertal Bahn beschäftigt. Für den Mann kommt jede Hilfe zu spät.
  • 3. September 2006: Im entstehenden Bahntunnel bei Chorherrn (Bezirk Tulln) wird ein 34-Jähriger gegen eine Baulokomotive gedrückt und erleidet dabei Quetschungen an den Oberschenkeln sowie Hautabschürfungen an Armen und Beinen. Er wird von Kollegen geborgen und mit der Rettung ins Donauklinikum Tulln eingeliefert.
  • 28. September 2006: Auf der Verbindungsstrecke zwischen Ost- und Westbahn in Wien stößt am frühen Vormittag ein aus Ungarn kommender Passagierzug mit einer Draisine zusammen. Vier Arbeiter, Bedienstete der ÖBB, werden bei dem Unfall verletzt, drei von ihnen schwer. Fahrgäste kommen nicht zu Schaden. Der Lokführer leitet noch eine Schnellbremsung ein und verhindert damit wahrscheinlich ein viel schwereres Unglück.
  • 25. November 2006: Bei einem Arbeitsunfall wird einem steirischen ÖBB-Bediensteten der linke Unterschenkel abgetrennt. Der Mann springt von einem Lastwaggon und gerät unter die noch rollende Zuggarnitur.
  • 29. Dezember 2006: Bei einem schweren Zugsunglück werden in Vorarlberg drei Menschen getötet. Zwei Polizeibeamte und ein Leichenbestatter hatten bei den Gleisanlagen zwischen Lochau und Bregenz einen Unfall oder Selbstmord untersucht. Ein vorbeifahrender Eurocity-Zug erfasste eine 32-jährige Polizistin, einen 63-jährigen Kriminalbeamten und einen 47-jährigen Leichenbestatter. Alle drei sind sofort tot.
  • 22. März 2007: Bei Reparaturen an einer beschädigten Oberleitung verunglücken zwei Monteure der ÖBB. Ein Villacher erleidet dabei schwere Kopf- und Wirbelverletzungen. Die beiden Bahnbediensteten wollten eine von einer umgestürzten Fichte abgerissene Oberleitung im Bahnhof Rosenbach in der Gemeinde St. Jakob im Rosental (Bezirk Villach-Land) flicken. Beim Verbinden der gerissenen Teile reißt ein Spannseil, das Tragseil schnellt gegen die zwei Monteure, die auf einem Turmwagen stehen. Die beiden Männer werden vom Seil in die Tiefe geschleudert.
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