Beamte der Polizeiinspektion Mödling haben nach umfangreichen Erhebungen drei mutmaßliche Sprayer ausgeforscht.
Den Verdächtigen werden 150 Fälle von Sachbeschädigung zur Last gelegt, berichtete die Sicherheitsdirektion am Montag. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf mindestens 50.000 Euro. Einige Großgeschädigte hätten die Summe bis dato nicht beziffern können, so die Polizei.
Haftbefehl
Die Tatorte befanden sich in Bezirk Mödling und in
Wien. Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen 20-Jährigen aus Mödling,
einen 22-Jährigen aus dem Bezirk Mödling und um einen 21-jährigen Wiener.
Bei den Niederösterreichern wurden nach Polizeiangaben 219 ("teils
entleerte, zum Teil ungeöffnete") bzw. 28 Spraydosen gefunden. Gegen den
vorbestraften 20-Jährigen ist sogar ein Haftbefehl erwirkt worden.
Geständnisse
Der Verdächtige zeigte sich laut Polizei "auf
Grund der erdrückenden Beweislast" zum Vorwurf der schweren Sachbeschädigung
in mindestens 80 Fällen umfassend geständig. Er gab an, seit dem Frühjahr
2006 meist allein im Bezirk Mödling und auch in Wien als Sprayer unterwegs
gewesen zu sein. Außerdem nannte er zwei mutmaßliche Mittäter, die ebenfalls
Geständnisse ablegten.
Jugendliche schossen auf Obdachlosen
Im Zuge der noch nicht
abgeschlossenen Sprayer-Erhebungen haben die Beamten auch einen Fall von
Körperverletzung im Bahnhof Mödling geklärt. Der 20-Jährige und ein Freund
(21) aus dem Bezirk Mödling sollen am 19. Juli mit Luftdruckpistolen auf
einen 43 Jahre alten Unterstandslosen geschossen haben. Das Opfer wurde
dadurch am Bauch und am linken Ellenbogen leicht verletzt.
Luftdruckpistole mit Munition
Die Ermittler hatten bei der
Hausdurchsuchung bei dem 20-Jährigen eine Luftdruckpistole, dazugehörige
Munition, eine Sturmhaube mit Sehschlitzen und eine Ausgabe der
"Niederösterreichischen Nachrichten" mit der Schlagzeile "Mysteriöses
Attentat am Mödlinger Bahnhof" sichergestellt. Die beiden Verdächtigen
zeigten sich laut Polizei geständig. Sie hätten dem Unterstandslosen, der
sie mehrmals im alkoholisierten Zustand angestänkert habe, eine Lektion
erteilen wollen.