Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ist heuer in Niederösterreich stark gestiegen: Seit Jahresanfang kamen bereits 13 Motorradfahrer im Straßenverkehr ums Leben, um fünf mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Junge Männer, routinierte Biker, Familienväter. Dreizehn Menschenleben wurden auf den Straßen Niederösterreichs ausgelöscht. Noch bevor der Sommer zu Ende ist, steht fest, dass heuer bereits mehr Motorradfahrer gestorben sind als im gesamten Vorjahr. Zurück bleiben trauernde Angehörige und eine erschütterte Öffentlichkeit. Für die Mobilitätsorganisation VCÖ ist klar, dass jetzt gehandelt werden muss.
Seit Beginn des Jahres sind bereits dreizehn Motorradfahrer bei Unfällen gestorben. Das sind fünf mehr als zur selben Zeit im vergangenen Jahr. Im gesamten Vorjahr kamen in Niederösterreich zwölf Motorradfahrer ums Leben. Sechs der diesjährigen Opfer waren zwischen fünfzig und vierundsechzig Jahre alt, fünf jünger als fünfunddreißig. Besonders Vorsicht gilt laut VCÖ die Freilandstraßen. "Hohes Tempo und Überholmanöver machen Freilandstraßen besonders gefährlich", sagt Michael Schwendinger vom VCÖ. "Es ist höchste Zeit, dass auch in Österreich Tempo achtzig statt hundert zur Regelgeschwindigkeit wird, so wie das beispielsweise in der Schweiz der Fall ist“, erklärt Schwendinger weiter.
Gefährliche Freilandstraßen
Die tragische Entwicklung betrifft nicht nur Niederösterreich, sondern das ganze Land. In ganz Österreich sind bislang 237 Menschen im Straßenverkehr gestorben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von sechzehn Prozent. In Niederösterreich selbst kamen bereits 69 Menschen ums Leben. Besonders häufig führen Ablenkung und überhöhte Geschwindigkeit zu tödlichen Unfällen. "Ablenkung und Schnellfahren sollen ins Vormerksystem aufgenommen und die Verkehrsstrafen erhöht werden“, fordert Michael Schwendinger vom VCÖ. Außerdem brauche es auf Freilandstraßen mehr Radargeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung.
"Heuer sind auf Österreichs Straßen bereits fast so viele Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen wie in der Schweiz im gesamten Vorjahr“, sagt Schwendinger. Dieser internationale Vergleich zeigt auf erschreckende Weise, wie viel Aufholbedarf Österreich beim Thema Verkehrssicherheit hat.