Die heimischen Sicherheitsdirektionen konnten einen deutlichen Rückgang bei den Straftaten in Österreich verzeichen.
Die Kriminalität ist in den Monaten Jänner bis April 2008 ist im Vergleich zum Vorjahr österreichweit um 6,9 Prozent zurückgegangen, teilte das Innenministerium am Samstag in einer Aussendung mit. Wurden im vergangenen Jahr noch 199.450 Straftaten zur Anzeige gebracht, waren es heuer 185.632. Die Aufklärungsquote von 38,4 Prozent konnte im Vergleich zum Vorjahr (38,6 Prozent) praktisch gehalten werden. Dieser Trend kann in allen Bundesländer verzeichnet werden. Eine Zunahme an Straftaten gab es im Bereich Kinderpornografie.
Mehrere Gründe
Salzburgs Sicherheitsdirektor Franz Ruf
nannte mehrere Gründe, die zu einem Rückgang der Kriminalität in Salzburg
geführt hätten. 50 Planstellen seien von Wien nach Salzburg gekommen, die im
Bereich der mobilen Kriminalität eingesetzt würden. Zudem unterstütze ein
"Bewertungsteam" des Landespolizeikommandos mit ihrem Know-how die
Kommandanten der einzelnen Polizeiinspektionen beim Erkennen und Analysieren
von Schwachpunkten in der Sicherheitslage.
Diese Spezialisten helfen den Postenkommandanten und ihren Mitarbeitern, Antworten auf offene Fragen zu finden, erläuterte Ruf. Dass jetzt in der Stadt Salzburg die Uniformierten zur Kriminalitätsbekämpfung herangezogen und vermehrt junge, motivierte Absolventen der Polizeischule eingesetzt werden, zeige ebenfalls Wirkung. Außerdem habe eine Führungskräfte-Ausbildung mit klaren Zielsetzungen im sicherheits- und kriminalpolizeilichen Bereich stattgefunden.
Hoche Aufklärungsquote
Die Zunahme von Delikten gegen "Leib
und Leben" liege im österreichweiten Trend, meinte Ruf. "In
diesem Bereich wurden im Vorjahr 35 Beamte beim Bundeskriminalamt für
Kriminalprävention ausgebildet. Sie sind in Salzburg im Einsatz und
versuchen, das Mögliche zu tun." Anknüpfungspunkt sei hier vor
allem die Prävention, betonte Ruf. "Dazu brauchen wir aber die
Mithilfe der ganzen Gesellschaft."
Sittlichkeitsdelikte machen
in Österreich mit 0,68 Prozent Anteil nur einen kleinen Teil an der
Gesamtkriminalität aus. Die Aufklärungsquote dabei ist mit 77,7 Prozent sehr
hoch. Laut Innenministerium hänge dies mit modernen Ermittlungsmethoden, wie
den Einsatz von DNA, zur Ausforschung von Tätern zusammen. Im Jahr 2007
wurden insgesamt 4.037 Sittlichkeitsdelikte angezeigt und 3.137 aufgeklärt.
|
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
200 |
Angezeigte Fälle |
3.469 |
3.460 |
3.773 |
3.960 |
3.632 |
3.638 |
4.037 |
Geklärte Fälle |
2.583 |
2.620 |
2.890 |
3.111 |
2.676 |
2.839 |
3.137 |
Ermittelte Tatverdächtige |
2.013 |
3.348 |
3.166 |
3.403 |
2.889 |
3.047 |
3.494 |
Opfer |
1.582 |
1.670 |
2.236 |
2.380 |
1.638 |
1.728 |
1.945 |
Aufklärungsquote (in Prozent) |
75,5 |
75,7 |
76,6 |
78,6 |
73,7 |
77,1 |
77,7 |
Eine Zunahme von Straftaten war in den vergangenen Jahren im Bereich Kinderpornografie zu verzeichnen. Durch das vermehrte Verwenden von Internet ist ein globaler Anstieg zu beobachten. In Österreich wurden im Jahr 2007 insgesamt 504 Personen angezeigt, 2006 waren es 240. Diese Anzeigen waren das Ergebnis von internationalen Operationen im Bereich der Bekämpfung der Kinderpornografie mit Interpol, Europol, FBI usw.
Bei den 3.137 aufgeklärten Sexualdelikten 2007 wurden insgesamt 3.494 Täter/Mittäter ausgeforscht und konnten insgesamt 3.137 Fälle geklärt werden. Dabei handelt es sich großteils um männliche Personen zwischen 25 und 40 bzw. älter:
Alter bis 10 Jahre |
10-14 J. |
14-18 J. |
18-21 J. |
21-25 J. |
25-40 J. |
über 40 J. |
Gesamt |
3 Tatverdächtige |
63 |
362 |
264 |
265 |
1.118 |
1.419 |
3.494 |
Besonders hervorgehoben wird in dem Bericht der Rückgang an Straftaten in den von der Schengenöffnung betroffenen Bundesländer:
Bundesland (Schengen) |
Jän.-Apr. 2007 |
Jän.-Apr. 2008 |
+/- in % |
Burgenland |
3.060 |
2.542 |
-16,90 |
Niederösterreich |
28.402 |
25.486 |
-10,30 |
Oberösterreich |
26.096 |
23.755 |
-9,00 |
Steiermark |
20.456 |
18.263 |
-10.70 |
Bundesland (Non-Schengen) |
|
|
|
Salzburg |
13.602 |
12.334 |
-10,10 |
Tirol |
19.036 |
17.994 |
-5.50 |
Wien |
71.707 |
69.759 |
-4,00 |
Vorarlberg |
7.129 |
6.844 |
-4.00 |
Gesamt |
199.450 |
185.632 |
-6.90 |