Jäger erschoss mit einer Schrotflinte seine Ehefrau.
Nach mehr als einem Jahr Untersuchungshaft steht heute der pensionierte ÖBBler und vierfache Vater Herbert P. (63) im Landesgericht St. Pölten vor Richter Peter Kotynski. Der Hobbyjäger hatte im Juni 2008 in Artstetten bei Melk seine Ehefrau Johanna (57) in einem „Mordsrausch“ und mit rasender Wut im Bauch mit einer Schrotflinte erschossen.
Rosenkrieg
Drei Jahre war das Ehepaar bereits getrennt und lebte
dennoch in einem ständigen Rosenkrieg. Es ging immer wieder um verletzte
Gefühle und um das gemeinsame Haus. Am 15. Juni 2008, einem Sonntag, war für
den mutmaßlichen Mörder schließlich das Maß voll. Nach einer durchzechten
Nacht holte er eine seiner Flinten aus seinem Waffenschrank und passte seine
Frau ab. Als diese nach dem Kirchgang mit ihrem Auto an ihm vorbeifuhr,
drückte er kaltblütig ab. Zuerst schoss er durch die Windschutzscheibe. Dann
riss er die Wagentür auf und streckte seine Frau mit weiteren zwei Schüssen
in den Hals nieder. Schwer verletzt verblutete Johanna hilflos in ihrem
Fahrzeug.
Blutiger Zugriff
Herbert P. hatte noch nicht genug: Er
verschanzte sich in seinem Haus in Hasling, das eine Cobra-Einheit
umstellte. Er verlangte nach seinem krebskranken Sohn Berti, dem er die Tat
gestand. Dann hieß es für die Profis „Zugriff“. Polizeihund „Snap“ wurde
vorgeschickt – und verendete im Kugelhagel. Erst durch einen Schuss in die
rechte Schulter konnte Herbert P. überwältigt werden.