Investitionen

TSA errichtet 10-Millionen-Werk in Wr. Neudorf

Die heimische Wirtschaft klagt derzeit über schwierige Rahmenbedingungen. Anders ist das beim Elektromotorenhersteller Traktionssysteme Austria (TSA) in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling), wo nun mehrere Millionen Euro in ein neues Werk investiert werden. 

Straßenbahnen, U-Bahnen und Doppelstockzüge – alle fahren mit Spezialmotoren, die bei TSA gefertigt werden. Das niederösterreichische Unternehmen ist der größte Hersteller von Bahnmotoren weltweit, ein sogenannter "Hidden Champion". Eine Wirtschaftsflaute, wie in anderen Branchen, gebe es hier nicht, heißt es vonseiten TSA. "Im Bereich der Elektromobilität auf der Schiene, aber auch im Bereich der Elektromobilität auf der Straße – das betrifft vor allem Elektro-Busse und Elektro-Lkw – sehen wir einfach eine ungebremste Nachfrage nach unseren Produkten. Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit einer deutlichen Steigerung der Nachfrage“, sagt TSA-Geschäftsführer Robert Tencl. 

Minister Hanke kündigte staatliche Unterstützung an

Genau deswegen soll der Standort in Wiener Neudorf jetzt erweitert werden. "Wir werden hier ein hochmodernes Stanzzentrum für die Elektroblechfertigung aufbauen. Das ist für uns deshalb wichtig, weil wir derzeit 70 Prozent dieser Materialien zukaufen müssen. Mit dieser Investition können wir dann 100 Prozent der Elektrobleche selbst herstellen“, so Tencl. 

Satte 9,5 Millionen Euro fließen in das neue Werk. Doch das soll nur der Anfang sein, denn in den nächsten fünf Jahren möchte man in Wiener Neudorf etwa 30 Millionen Euro investieren und 100 neue Arbeitsplätze schaffen, so TSA. Bei der offiziellen Spatenstichfeier gestern kündigte auch der Infrastrukturminister Investitionen der Bundesregierung an: "Was wir tun können als Bundesregierung, ist in unsere Unternehmen zu investieren. Und das tun wir mit Liebe und Intensität in den nächsten Jahren“, so Minister Hanke (SPÖ). 

Insgesamt 10.000 Elektromotoren für die Schiene und 3.000 für die Straße werden jährlich in Wiener Neudorf bei TSA gefertigt. 95 Prozent der Bahnmotoren gehen dabei in den Export. Auch wenn der Kernmarkt Europa ist, sind die USA der zweitgrößte Absatzmarkt. Die im Sommer eingeführten Zölle seien laut dem TSA-Geschäftsführer zwar "ärgerlich“, würden jedoch keine Bedrohung darstellen. Die Nachfrage bei TSA scheint somit ungebremst zu sein.

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