Archäologische Grabungen in Tulln in Niederösterreich konnten belegen, dass die Stadt auf eine 2.000-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Archäologen des Bundesdenkmalamtes sind in Tulln auf außergewöhnliches Fundmaterial gestoßen, das neue Erkenntnisse zur Stadtentwicklung brachte. Der Aussendung zufolge handelte es sich - durch Bauvorhaben bedingt - um die "bislang umfangreichsten archäologischen Ausgrabungen in einem historischen Stadtkern Österreichs".
2.000-jährige Geschichte
In den vergangenen drei Jahren
wurden "Schätze" aus 2.000 Jahren Stadtgeschichte entdeckt: Freigelegt
wurden ein Gräberfeld aus dem späten ersten bis vierten Jahrhundert nach
Christus, eine umfangreiche mittelalterliche Bebauung des zehnten bis 15.
Jahrhunderts, mittelalterliche Töpferwerke, ein Golddepot aus dem
Dreißigjährigen Krieg, das vollständige Skelett eines Dromedars, Spuren
einer mittelalterlichen Markthalle, eine römische Bronzestatuette des Gottes
Jupiter, römische Siedlungsreste sowie ein großer Kalkbrennofen mit sehr
gut erhaltener Brennkammer.
Das historische Zentrum von Tulln ist seit über 15 Jahren zentrales Betätigungsfeld der archäologischen Denkmalpflege. Um die Ergebnisse der Grabungen auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurden bereits Führungen, Vorträge und "Tage der Offenen Grabung" durchgeführt.