Erster Corona-Mord

Vater (85) in Badewanne erstochen

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Bei der ersten Bluttat seit Inkrafttreten der Maßnahmen dürften die Corona-Isolation leider ein Rolle gespielt haben.

NÖ. Experten warnten von Anfang an, dass die Ausgangsbeschränkungen zu einem Ansteigen der häuslichen Gewalt, aber auch von Verzweiflungstaten führen könnte.

Im Fall von Waitzendorf bei St. Pölten, der am Karfreitag bekannt wurde, ist noch nicht, in welche der beiden angeführten Kategorien das Motiv für der Tod eines 85-Jährigen zu suchen ist. Laut einer Nachbarin, die mit oe24-TV-Reporter Tom Herzog sprach, soll eine prekäre Pflegesituation vorgelegen haben, mit der der selbst besachwalterte Junior (57) überfordert gewesen sein dürfte.

Täter lebte zwei Tage mit der Leiche im Haus

Passiert ist die Tragödie in einem Einfamilienhaus in der Franz-Högl-Gasse, wo sich die beiden Männer einen Haushalt teilte– und dass offenbar schon am 7. April. An dem Tag soll der Sohn den Vater, den er zum Waschen in die Badewanne gelegt hatte, immer wieder von von Sinnen mit einem Schraubenzieher auf den Senior eingestochen haben. Die Leiche soll mehr als ein Dutzend Stichverletzungen aufweisen.

Danach lebte der Sohn zwei Tage neben dem getöteten Vater. Entdeckt wurde die Bluttat erst Donnerstagnachmittag von der Tochter des 56-Jährigen, die mit dem Sachwalter ihres psychisch beeinträchtigten Vaters zum Haus des Opas eilte, weil sie schon so eine Vorwarnung hatte, dass in der Corona-Isolation etwas Schreckliches zwischen den beiden Männern passiert sein könnte. Der Täter ist geständig, das letztlich auslösende Motiv wir noch ermittelt, es gilt die Unschuldsvermutung.

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