Der Rechnungshof übt harsche Kritik an der Millionen hohen NÖKU-Förderung.
Der Landesrechnungshof hat die Förderpraxis rund um die NÖKU – jene Dachgesellschaft, die 40 Kulturinstitutionen in Niederösterreich verwaltet – unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Es fließt deutlich mehr Geld vom Land, als notwendig wäre. Allein 2024 erhielt die NÖKU rund 76 Millionen Euro an Basisförderung. Heuer sind sogar bis zu 90 Millionen Euro vorgesehen. Gleichzeitig borgte die NÖKU dem Land in drei Jahren 39 Millionen Euro zurück – samt Zinsen, die das Land sogar doppelt zahlen musste, wie der ORF berichtet.
Die Prüfer kritisieren, dass die NÖKU Ende 2023 noch 35 Millionen Euro auf Konten liegen hatte, anstatt das Geld zum Schuldenabbau zu nutzen. Zudem wurden über eine Tochtergesellschaft 267 Kunstwerke gekauft, obwohl es bereits eine Landessammlung gibt. Die Opposition zeigt sich empört, die ÖVP verteidigte die bestehende Praxis - während die SPÖ von Verschwendung spricht, orten die NEOS eine "Was-kostet-die-Welt"-Mentalität. Auch eine Anpassung des Fördervertrags sei laut Rechnungshof überfällig, das Land will jedoch daran festhalten.
Der Rechnungshof fordert konkret, Förderungen nur noch nach tatsächlichem Bedarf auszuzahlen - auch die NÖKU müsse ihren Beitrag zum Sparkurs leisten. Wie viel tatsächlich gekürzt werden soll, steht momentan noch nicht fest.