Gerasdorf

Zwei Bankomaten in einer 
Filiale gesprengt

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Es ist der dritte Anschlag in Niederösterreich innerhalb einer Woche.

Am Dienstag noch machten sich die Fahnder lustig. Eine Reihe von Nachahmern richteten mit Stümper-Coups seit 26. April mehr Sachschaden an als Beute zu ergattern.

In der darauffolgenden Nacht wurden die Kriminalisten eines Besseren belehrt: Denn da waren sie wieder, die echten Profis in Military-Gewand und Alien-Masken, die zumindest zwei Mal in Wien schon fette Beute gemacht haben: Am 21. Februar in einer Raika in der Alma-Rosé-Gasse brachte die Sprengung eines Geldautomaten im Foyer 30.000 Euro.

Den wahren Jackpot machten sie allerdings am 18. April, als sie nach einer heftigen Explosion an einem Bankomaten beim Arsenal in Wien Landstraße mit 130.000 Euro (über die Südost-Tangente) das Weite suchen konnten.

Mischung
Zwei Wochen lang überließen sie Trittbrettfahrern die Bühne – ÖSTERREICH berichtete über die lästigen Amateure, die bei vier Coups gerade einmal 7.000 Euro Beute gemacht haben, weil sie bisher nicht die richtige Gas-Sauerstoff-Mischung zusammenmixen konnten.

Jetzt zeigten die "Aliens" ihnen (und der Polizei), wie man Stahlummantelungen erfolgreich knackt: Mittwoch um 4.13 Uhr holten sie in einer Raiffeisenbank in der Bahnstraße in Gerasdorf bei Wien zum Doppelschlag aus – und sprengten in der Filiale, die aufgrund der starken Kundenfrequenz gleich zwei Geldausgabemaschinen im Foyer stehen hat, beide Bankomaten.

Zwei Bankomaten in einer 
Filiale gesprengt
© TZ ÖSTERREICH / Pauty
(c) TZ ÖSTERREICH/Pauty

Alarm defekt
Dabei waren die beiden Männer, die nur schemenhaft von den Überwachungskameras gefilmt wurden, mehrfach vom Glück begünstigt: So waren die Explosionen offenbar nicht ohrenbetäubend: Weder die Nachbarn noch die Dienst habenden Polizisten in der nur 100 Meter entfernten Wachstube bekamen von den Detonationen etwas mit. Und obwohl die Filiale über Alarmanlage und direkten Draht zur Polizei verfügt, wurde kein Alarm ausgelöst!

So gelang den "Aliens" mit mindestens 150.000 Euro die Flucht. Wie bei den anderen Coups rasten sie über die nahe Autobahn (hier die A 5) davon. Oder sind sie doch mit einem bei der Großfeldsiedlung sichergestellten, gestohlenen Audi A 6 untergetaucht und später mit der U-Bahn davon?

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