Die beiden jungen Brüder im Alter von 18 und 20 Jahren mussten sich wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten.
Ein Prozess nach einer Kugelbomben-Explosion mit zwei Toten zu Silvester 2022 in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) hat am Mittwoch in Wiener Neustadt mit bedingten Haftstrafen geendet. Ein 20-Jähriger erhielt neun, sein 18-jähriger Bruder sechs Monate auf Bewährung. Sie waren wegen grob fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Am ersten Verhandlungstag waren zwei Mitbeschuldigte freigesprochen worden. Die Urteile sind laut Landesgericht nicht rechtskräftig.
Die Angeklagten waren am 29. Dezember 2022 mit einem der späteren Todesopfer nach Tschechien gefahren. Zwei dort illegal gekaufte Kugelbomben wurden zum Jahreswechsel auf einer Wiese in Ternitz in Plastikrohren platziert. Einer der später Verstorbenen soll die Zündung mit einem Feuerzeug durchgeführt haben.
18-Jähriger starb noch vor Ort
Eine der Kugelbomben zündete sofort. Ein 18-Jähriger, der sich in unmittelbarer Nähe aufgehalten hatte, starb an Ort und Stelle. Ein Gleichaltriger erlag wenige Tage nach dem Vorfall im Spital seinen Verletzungen. Die beiden männlichen Angeklagten wurden mit schweren Blessuren auf die Intensivstation gebracht.
Die Angeklagten hatten sich zu Prozessbeginn am 13. November 2023 nicht schuldig bekannt. Der 18-Jährige war beim Kauf in Tschechien dabei gewesen, sein älterer Bruder hatte die Kugelbombe seiner Aussage zufolge erst zu Silvester gesehen. Die beiden weiblichen Angeklagten hatten das Zünden von weiter weg beobachtet. Für die 17-und die 18-Jährige hatte es Freisprüche gegeben, weil die Einzelrichterin keinen Sorgfaltsverstoß ortete. Die Urteile gegen die beiden weiblichen Angeklagten sind nicht rechtskräftig, weil die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hat.