Bei der diese Saison früh gestarteten und mit erheblichen Infektionszahlen grassierenden Grippewelle gibt es auch nach dem Jahreswechsel noch keine Entwarnung.
Das Zentrum für Virologie der MedUni Wien als heimisches Referenzlabor für Grippeviren ortete am Mittwoch "unverändert weiterhin hohe Influenzavirusaktivität in Österreich". Ferienbedingt gebe es weniger Stichprobeneinsendungen, die Positivrate an Influenzanachweisen betrug vergangene Woche jedoch 52 Prozent.
Der Grippemeldedienst der Stadt Wien schätzte die grippalen Infekte und die "echte Grippe" (Influenza) in der Bundeshauptstadt auf insgesamt rund 31.000 Neuerkrankungen in der Vorwoche (KW 52). In der KW 50 waren es hochgerechnet fast 34.000 und in der Woche darauf (KW 51) 31.550 neue Fälle - also seither auf ähnlich hohem, aber demnach leicht sinkendem Niveau, aber immer noch mehr als doppelt so viel Ansteckungen wie an den Höhepunkten der bisher letzten Grippewellen in Wien vor der Corona-Pandemie.
Auch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hatte in ihrer österreichweiten Hochrechnung der Grippe und grippeähnlichen Erkrankungen vor drei Wochen den bisherigen Höhepunkt des rasanten Anstiegs an Neuinfektionen (Inzidenz) verzeichnet. In der KW 50 gab es eine Sieben-Tage-Inzidenz von 5.850 Fällen je 100.000 Einwohner, in der Woche darauf sank sie auf einen Wert von rund 5.300. Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz der gemeldeten Corona-Infektionen lag in dem Zeitraum knapp vor Weihnachten bei unter 400 Fällen je 100.000 Einwohner und aktuell unter einem Wert von 300.
Auch außerhalb Österreichs gab es indes keine Entspannung der Grippesituation. In Europa herrscht laut MedUni weiterhin zunehmende Influenzavirusaktivität vor.