Fahndung

100.000 Euro Kopfgeld für Polizisten-Mörderin

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Das Netz um eine Bande von Mördern und Einbrechern, die auch in Österreich 13 Straftaten beging, wird enger. Aber die Chefin ist noch frei.

Seit Monaten jagt eine Linzer Polizei-Sonderkommission eine Bande von Serientätern, der in Oberösterreich und Tirol an 13 Tatorten Einbrüche und Autodiebstähle zugeschrieben werden. Schlimmer noch: Bei Beutezügen durch ganz Europa wurden die Gangster auch zu Mördern: Offenbar in flagranti überrascht, exekutierten sie am 25. April 2007 in Heilbronn (D) die 22-jährige Polizisten Michéle Kiesewetter durch Kopfschüsse. Auch für zwei Mordversuche soll die vermutlich fünfköpfige Bande verantwortlich sein.

Patin
An der Spitze der Berufsverbrecher vermuten Fahnder eine Frau. Sie soll wie ein Mann auftreten, frei von Skrupeln, brutal und gnadenlos sein und wird von Fahndern "das Phantom" genannt. Beim Polizistenmord und "bei einem Coup in Österreich hat die Täterin DNA-Spuren hinterlassen", so Rudolf Keplinger, Leiter des Landeskriminalamts Oberösterreich, die eindeutig weiblich sind.

Zugriff
Jetzt gelang der SOKO der erste Schlag. Nach einem Einbruch der Gang in ein Elektrogeschäft in Mauthausen (Beute 30.000 Euro) entdeckten die Fahnder im gestohlenen Fluchtfahrzeug, einem Audi 80, DNA-Spuren, die dem Polen Daniel Grobelny zugeordnet werden konnten.

Kopfgeld
Folge: Ein EU-Haftbefehl wurde erlassen - und der mutmaßliche Gangster beim Einreiseversuch nach Österreich verhaftet. Die Polizei machte ihren Erfolg nicht öffentlich, sondern nahm nach leisen Ermittlungen noch drei Komplizen Grobelnys fest. Alle saßen in einem Pkw, in dem auch Gen-Spuren des Phantoms gefunden wurden. Aber alle schweigen eisern über ihre Chefin.

Die Polizei hofft jetzt auf Hinweise, mit wem Grobelny gesehen wurde. Für die Ausforschung des Phantoms ist eine beachtliche Belohnung von 100.000 Euro ausgesetzt.

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