Steyr

74-Jähriger wollte Frau mit Strom töten

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Pensionist soll Frau Kabel gegen Achsel gehalten haben

Ein 74-Jähriger, der im Vorjahr zweimal versucht haben soll, seine 64-jährige Ehefrau mit einem Strom führenden Kabel zu töten, muss sich ab 20. November im Landesgericht Steyr wegen versuchten Mordes verantworten. Gerichtssprecher Wolf-Dieter Graf bestätigte einen Bericht in den "Oberösterreichischen Nachrichten" am Freitag. Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt.

Der Fall war im Frühjahr durch eine anonyme Anzeige ins Rollen gekommen. Das Paar lebte zum Zeitpunkt der Vorfälle gemeinsam in Dietach (Bezirk Steyr-Land). Am 26. Jänner 2016 soll der Mann seiner Frau ein unter Strom stehendes Kabel gegen die Achseln gehalten haben. Die 64-Jährige erlitt damals Verletzungen in Form von Strommarken, die sie beim Hausarzt behandeln ließ. Am 2. Februar kam es zu einem zweiten, recht ähnlichen Vorfall, bei dem die Frau unverletzt blieb. Anzeige erstattete sie nicht.

Im Frühjahr 2016 ging bei der Polizei eine anonyme Anzeige ein, worauf Ermittlungen eingeleitet wurden. Der Verdächtigte erklärte bei einer Einvernahme, der erste Vorfall sei ein Unfall gewesen, den zweiten bestritt er überhaupt. Die mittlerweile von ihrem Mann getrennt lebende Frau gab an, sie sei im Bad mit dem Rücken zu ihm gestanden, daher könne sie wenig zur Klärung des Sachverhalts beitragen. Die Anklagebehörde gab zwei Gutachten in Auftrag, darin kamen die Sachverständigen zu dem Schluss, ein Kabel gegen die Achseln zu richten sei geeignet, jemanden zu töten. Aufgrund der Gesamtumstände ging die Staatsanwaltschaft dann von Mordversuch aus und der Oberösterreicher wurde im Februar dieses Jahres festgenommen.

Der Verdächtigte befindet sich inzwischen aber wieder auf freiem Fuß, sein Verteidiger hatte mit seiner Haftbeschwerde im Juni dieses Jahres beim Oberlandesgericht Linz Erfolg. Bei einer Verurteilung drohen dem Angeklagten 20 Jahre Haft bis lebenslänglich.
 

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