Motiv geklärt

Bauer erstochen: Das lange Asylverfahren des Mord-Verdächtigen

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Ein Toter, ein Schwerverletzter in Oberösterreich: Der 33-jährige Asylwerber wurde festgenommen. Motiv für Attacke im Asylheim ist geklärt.

Leopoldschlag/Linz. Im oberösterreichisch-tschechischen Grenzgebiet ist es Montagnachmittag laut Polizei zu einem Mord und einem versuchten Mord gekommen. Ein 33-jähriger Afghane soll in einer Asylwerberunterkunft in Wullowitz (Bezirk Freistadt) einen Betreuer mit einem Messer lebensgefährlich verletzt und auf der Flucht einen Autobesitzer erstochen haben. Am späten Montagabend wurde er im Großraum Linz geschnappt.

 

Video zum Thema: Bluttat ging Streit um Arbeit voraus

 

Der Verdächtige ist in Polizeigewahrsam genommen worden und soll laut Polizeisprecher David Furtner voraussichtlich erst am Dienstag einvernommen werden. Details zur Festnahme gab er noch nicht bekannt, man sei jetzt erst einmal froh, den Verdächtigen geschnappt zu haben, sodass die "Bevölkerung beruhigt schlafen gehen" könne.

 

Das lange Asylverfahren des Mord-Verdächtigen

Nach der schrecklichen Bluttat wurden nun Details zu dem Asylverfahren des 33-jährigen Angreifers bekannt. Nach ÖSTERREICH-Informationen ist der Mord-Verdächtige Afghane seit 2015 in Österreich. 2018 wurde sein Asylansuchen abgelehnt und er erhielt einen negativen Bescheid. Er meldete daraufhin Rekurs an – vermutlich sogar auch mit der Hilfe des Betreuers, den er niedergestochen hat. Das Rekurs-Verfahren ist nach wie vor anhängig.   

 

FPÖ-Hofer: Messermörder hätte längst abgeschoben werden müssen

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer zeigte sich in einer Aussendung fassungslos, dass sich der afghanische Messerstecher, der einen österreichischen Bauern brutal umgebracht hat, überhaupt noch in Österreich befinden kann. "Spätestens nach dem Ausraster bei einer Führerscheinprüfung im Juli hätte man dessen Abschiebung in die Wege leiten müssen. Hätte man diese Bestie rasch in sein Heimatland zurückgeführt, wäre der Österreicher heute noch am Leben. Es muss ein für alle Mal gelten, dass Asylanten, die hier Schutz suchen, aber dieses Recht missbrauchen, Österreich verlassen müssen", fordert Hofer.
 

Motiv geklärt

Das Motiv des Mord-Verdächtigen Afghanen ist inzwischen geklärt. Auslöser der schrecklichen Bluttat im Asylheim soll ein Streit um einen Job gewesen sein. Der Mann dürfte jedenfalls nicht dort, sondern in einer privaten Wohnung mit seiner Lebensgefährtin und den zwei gemeinsamen Kindern gelebt haben. Warum er sich dennoch am Montag in der Unterkunft aufhielt und den 32-jährigen Betreuer mit einem Messer lebensgefährlich verletzte, war vorerst unklar.

Nur rund 300 Meter Luftlinie vom ersten Tatort entfernt, soll der mit einem Fahrrad Geflüchtete dann in der Garage eines Bauernhofes einen Landwirt in der Nähe von dessen Auto erstochen haben und dann mit dem Fahrzeug davon gefahren sein. Über die Tatwaffe war nur bekannt, dass sie nicht ident mit jener war, die im Asylwerberheim verwendet wurde. Beide wurden bisher noch nicht sichergestellt.

Wullowitz Amoklauf
© Fotokerschi.at

 

Flucht mit gestohlenem Pkw

Mit dem gestohlenen Pkw setzte der Verdächtige dann die Flucht fort. Die Alarmfahndung hatte aber gegen 21.30 Uhr Erfolg. Der 33-Jährige wurde von der Polizei gefasst und festgenommen. In der Zwischenzeit war bekannt geworden, dass der Mann zumindest schon einmal negativ aufgefallen war. Wie der Bürgermeister von Leopoldschlag Hubert Koller (ÖVP) - zu jener Gemeinde gehört die Ortschaft Wullowitz - berichtete, hatte der Afghane heuer im Juli im Zuge einer Führerscheinprüfung offenbar überreagiert: Er legte dabei auf dem Übungsplatz eine wilde Rennfahrt hin, offenbar um sein Können zu beweisen. Ansonsten sei der Mann, der gelegentlich für die Gemeinde beim Bauhof gearbeitet habe, jedoch nicht aufgefallen.

Wullowitz Amoklauf
© Fotokerschi.at

FPÖ-Landesparteiobmann LHStv. Manfred Haimbuchner forderte nach dem Vorfall "die umgehende Einberufung des Landessicherheitsrates" Ein Gremium solle darüber beraten, "wie wir die Sicherheit gewährleisten und derartige Übergriffe mit Messergewalt verhindern können", schrieb er in einer Aussendung.

Wullowitz Amoklauf
© Fotokerschi.at

Wullowitz
© laumat.at/Mathias Lauber
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