Wahnsinn

Abkürzung fast mit dem Leben bezahlt

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In letzter Minute retten konnten sich zwei Rohrbacher in Tschechien

Es ist ein lebensgefährliches Unterfangen, in Tschechien oft von jungen Männern demonstriert, um ihren Mut unter Beweis zu stellen. Doch zwei Männern aus Rohrbach wurde die Abkürzung über den Moldaustausee in Südböhmen beinahe zum Verhängnis. Mit ihrem Auto sind die beiden Mühlviertler ins eiskalte Nass eingebrochen, konnten sich aber in letzter Minute aus dem Fahrzeug retten.

Abkürzung
Zwanzig Zentimeter beträgt die Eisschicht an manchen Stellen am tschechischen Stausee im Winter. Das wissen Einheimische, jedoch nicht Touristen. Jedes Jahr gibt es mindestens einen Unfall, bislang überlebten alle Lenker.

„Trotz des Risikos nehmen viele die Gelegenheit wahr, um sich einen Umweg von rund 20 Kilometern zu ersparen“, weiß der tschechische Reporter Marek Kerles. Das dachten sich wohl auch die beiden Mühlviertler Mittwochabend gegen 22.45 Uhr. Bei Friedberg, dem tschechischen Frymburk, fuhren sie mit ihrem Geländewagen kurzerhand auf den zugefrorenen Moldaustausee auf, um mit nur 300 Meter Fahrt die Strecke abzukürzen.

Eis zu dünn
„Die beiden Männer hatten Pech: Bei Friedberg läuft ein Bach zu, darum ist das Eis dünner“, so Insider Kerles. Dann passierte das, wovor sich auch Einheimische fürchten: Nach nur 50 Meter Fahrt brach die etwa acht Zentimeter dicke Eisschicht unter den Rohrbachern ein.

Sprung zur Seite
Die Männer reagieren zum Glück schnell: Mit einem Sprung aus dem Auto retten sich der 70-jährige Lenker und sein Beifahrer (44) aus dem sinkenden Fahrzeug. Gestern Früh barg die örtliche Feuerwehr den Geländewagen in fünf Meter Tiefe. Polizei und Feuerwehr müssen nun entscheiden, ob die beiden Rohrbacher den Rettungseinsatz bezahlen müssen: Ihnen droht eine Verwaltungsstrafe.

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