Donau-Leiche

Am Tatort des Grauens

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Emotionslos und ohne eine Spur von Reue demonstrierte die Mordverdächtige von Freistadt, wie sie ihren Liebhaber ausbluten ließ und zerstückelte.

Am Donnerstag kehrte Valentina C. an den Ort des grauenhaften Mordes zurück. Zurück in ihre Wohnung, in der sie knapp eine Woche zuvor ihren Geliebten gnadenlos hingerichtet und dann eiskalt und fachgerecht wie ein Tier zerlegt hatte. Nun musste sie den Ermittlern der Polizei beim Lokalaugenschein minutiös zeigen, wie sie ihr blutiges Werk verrichtet hatte.

Morddrohung
Wie berichtet, hatte die Frau vor Jahren mit dem Schwiegervater ihrer Tochter ein Verhältnis angefangen. Cheffahnder Alois Lißl: „Mit der Zeit erkaltete ihre Liebe, doch der verheiratete Mann wollte nicht von der 43-Jährigen lassen. Er soll sie und ihre Tochter mit dem Tod bedroht haben, falls sie ihn verlassen würde.“

Fleischermesser
Genau diese Drohungen und panische Angst vor dem Serben gab Valentina C. im Verhör als Motiv für den Mord an. Und demonstrierte am Donnerstag den Ermittlern hinter verschlossenen Türen ihrer Wohnung an einer Puppe, wie sie den tödlichen Stich setzte, den röchelnden Mann auf einer Decke ins Bad zerrte und wartete, bis der Körper ausgeblutet war. Und wie sie den schweren Mann zwei Stunden lang mit einem Fleischermesser in neun Teile zerschnitt. „Sie war fast teilnahmslos und zeigte jeden Handgriff genau und sachlich“, so Lißl.

Das fachgerechte Zerlegen von Fleisch hatte die zierliche, blondierte Supermarktangestellte vom späteren Opfer gelernt – er hatte ihr beigebracht, wie man Schweine schlachtet.

Todeskampf
„Das Opfer muss nach wenigen Sekunden bewusstlos gewesen sein“, sagt Gerichtsmediziner Johann Haberl, „der Mann hat dann nichts mehr gespürt und war nach drei bis fünf Minuten tot. Wenn man weiß, wie man einen Körper richtig zerteilt, ist es gar nicht so schwer. Man braucht nicht viel Kraft.“

Valentina C. hatte auf jeden Fall noch genug Kraft, die Wohnung zu putzen und die Leichenteile ins Auto zu bringen. Und sie hatte auch noch genug Kraft, den folgenden Tag ganz normal im Supermarkt zu arbeiten, während vor der Tür im Kofferraum des Wagens der zerstückelte Liebhaber lag.

Eiskalt
Schließlich führte die Serbin die Polizisten am Donnerstag noch zu jener Stelle, an der sie die sterblichen Überreste des 45-Jährigen bei Esternberg in die Donau geworfen hatte. Auf die Frage, warum sie denn den Mann zerstückelt habe, antwortete die zweifache Mutter kalt: „Ich hatte einen Bandscheibenvorfall und hätte Radivojes ganzen schweren Körper niemals allein tragen können.“

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