Verbotene Liebe

Asylwerber liebt Pfarrerstochter

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Es ist die berührendste Geschichte des Advents: Ein junger Iraner liebt eine Pfarrerstochter aus Oberösterreich, doch ihre Liebe ist unmöglich, ihm droht die Abschiebung.

Jedida Oberlerchner (22) kämpft um ihre große Liebe: Ihr Freund, der 28-jährige Saaed A. aus dem Iran hat gerade zwei Wochen Aufenthalt in der Psychiatrie des Krankenhauses Vöcklabruck hinter sich. Der junge Mann hatte versucht sich das Leben zu nehmen, als die Fremdenpolizei zu Jedidas Elternhaus kam und ihn bereits zum zweiten Mal abschieben wollte. Saaed hatte aus Verzweiflung eine ganze Schachtel Schlaftabletten geschluckt.

Pfarrer nahm Flüchtling auf
Begonnen hat das Liebesdrama im Sommer 2008: Jedidas Eltern – ihre Mutter Religionslehrerin, ihr Vater evangelischer Pfarrer in Attersee – nahmen den Flüchtling in ihrem Haus auf. Die Pfarrerstochter verliebte sich in den iranischen Christen, die beiden wurden ein Paar. Doch die heimische Justiz war stärker als die Liebe: Da Saaed via Griechenland nach Österreich geflüchtet ist, trat das Dublin-Verfahren in Kraft und er wurde in das EU-Land zurück abgeschoben. Das Pärchen blieb in Kontakt, bis Saaed seine Jedida endlich wieder sehen wollte und wieder nach Attersee flüchtete.

Beschwerde bei Gerichtshof für Menschenrechte
Das Paar war wieder glücklich vereint, wie Fotos der beiden zeigen. Der Staat reagierte prompt: Ein neuer Abschiebebescheid flatterte ins Haus. Jedida: „Es ist zum Verzweifeln. Ich hatte schon bessere Jahre in meinem Leben.“ Der Anwalt der Familie hat Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof eingereicht und bereitet eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vor.

Christoph Riedl von der Diakonie kritisiert die Behörden. Denn dass psychisch erkrankte Menschen abgeschoben werden, sei kein Einzelfall. Und: „ Es ist aufgrund der menschenrechtlichen Lage unverantwortlich Menschen weiterhin nach Griechenland abzuschieben.“

Iranischen Christen helfen
Jedida und ihr Freund hoffen jetzt auch auf die katholische Kirche. Denn: Kardinal Christoph Schönborn hat bereits oft auf die schwierige Lage der Christen im Iran hingewiesen und die Regierung aufgefordert zu helfen. Bisher ohne Erfolg.

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