Konzert-Reihe

Brucknerfest eröffnet

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Die Eröffnung des diesjährigen Brucknerfestes Linz am Sonntag ist zu einem Appell für Frieden - vor allem im Nahen Osten - geraten.

Bundespräsident Heinz Fischer stellte in seiner Eröffnungsrede fest, Probleme seien nicht durch Krieg und Gewalt zu lösen. Und die Festrede des israelischen Journalisten Ari Rath stand unter dem optimistischen Motto " Auch wenn die Kanonen donnern, schweigt die Muse der Musik nicht".

Rath war zusammen mit einem befreundeten palästinensischen Ehepaar gekommen und wollte damit ein Symbol des Friedens und der Stimmen der Vernunft setzen. "Gerade, wegen der gespannten Lage in unserem Teil der Welt, wollten wir beweisen dass das gegenseitige persönliche Verständnis und menschliche Freundschaft die stärksten Bausteine eines wahren Friedens sind ".

Schweigeminute für Kriegsopfer
Er forderte seine Zuhörer auf, in einer Schweigeminute an alle Menschen zu denken, "die zu Opfern dieses sinnlosen Krieges wurden und trotzdem unsere Hoffnung für eine Frieden in unserem so oft geplagten Teil der Welt nicht aufgeben".

Der Festredner verwies auf eine Reihe von Völker verbindenden Beispielen von gemeinsamen musikalischen Projekten, beispielsweise das " West-Ost-Diwan-Orchester" unter der Leitung von Daniel Barenboim, in dem an die hundert junge Musiker aus Israel, Palästina und mehreren arabischen Ländern schon einige Jahre gemeinsam üben und spielen.

Musik als einzige Weltsprache
"Die Sprache und Töne der Musik sind in der Tat die einzige Weltsprache, die von allen Kulturen und Völkern verstanden wird und die Menschen schon im Zeitalter der primitiven Stämme ansprechen konnte. Jedes Zeitalter, jede Zivilisation, hatte ihre Musiksprache, deren Verständnis tiefe Abgründe und enorme Entfernungen von Zeit und Raum überbrücken konnten", betonte Rath, der aber auch verlangte, den Missbrauch der besten klassischen Musik in der Zeit der Nazi-Herrschaft nicht zu vergessen.

Eröffnungskonzert mit Klangwolke
Samstagabend fand das Eröffnungskonzert des Bruckner Orchesters Linz unter der Leitung seines Chefdirigenten Dennis Russell Davies statt, das auch als klassische Klangwolke in den Donaupark übertragen wurde. Bis 30. September folgen zahlreiche weitere Konzerte und andere Aktivitäten unter anderem spielt das Cleveland Orchestra unter seinem Chefdirigent, dem Oberösterreicher Franz Welser-Möst, das Tschaikowski Symphonieorchester Moskau unter Vladimir Fedosejew, das Beethoven Orchesters Bonn unter Roman Kofman, die Staatskapelle Weimar unter Christian Arming und die Slowenischen Philharmonie unter George Pehlivanian.

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