Politiker gegen Denkmalschutz

Hallstatt: Streit um Hochwasser-Schutz

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Zwist um Seeklause: Politiker kritisieren Bundesdenkmalamt.

Nach einem neuerlichen Ansteigen des Hallstättersees ist ein Konflikt um dessen Wasserregulierung ausgebrochen. Das Match heißt Politiker gegen Denkmalschutz.

Die erste Wortmeldung in dem Konflikt kam vom Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ). In der vergangenen Woche war eine Mure mitten ins Ortszentrum abgegangen und hatte enormen Schaden angerichtet. Als dann nach Regenfällen zu Beginn dieser Woche der Wasserpegel des Sees stieg und es wieder Überflutungen im Ort gab, kritisierte er, aus Denkmalschutzgründen dürfe die rund 500 Jahre alte Seeklause nicht verändert werden: "Das ist ein furchtbarer Zustand." Er appellierte an die zuständigen Stellen, für eine moderne Lösung zu sorgen, mit der das Wasser entsprechend reguliert werden könne.

Die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes, Barbara Neubauer, wies gegenüber Medien die Kritik des Bürgermeisters zurück. Sie bestätigte zwar, dass die Klause unter Denkmalschutz stehe. Doch in den vergangenen zehn Jahren sei in diesem Zusammenhang niemand an das Bundesdenkmal herangetreten.

Das ließ Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) in einer Presseaussendung am Donnerstag nicht gelten. "Wer 2001 nicht weniger als sechs Varianten zum Umbau und Modernisierung dieser Seeklause vorschlägt und mit einer Minimaländerung abgespeist wird, muss zu dem Schluss kommen, dass mit dem Bundesdenkmalamt in dieser Frage nichts zu machen ist." Hochwasserschutz dürfe auch in einer denkmalschützerisch sensiblen Region nicht musealen Charakter haben, sondern den wissenschaftlichen Kenntnisstand des Jahres 2013 enthalten, verlangte der Landeshauptmann.

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