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Der Fall eines 18-Jährigen, der in die Mühlen der US-Justiz geraten war, nahm ein Happy End.

. Die Causa um den 18-jährigen Oberösterreicher Leo S., dem seitens des US-Staates Florida verbotener Sex mit einer 15-Jährigen vorgeworfen wurde, hat für den jungen Mann eine unerwartete und positive Wendung genommen:

Die Staatsanwaltschaft von Sarasota, Florida, wird keine Anklage erheben. Das hat die Anwaltskanzlei Urban Thier & Feder am Freitag erfahren. Eine entsprechende Entscheidung, eine Declination to Prosecute, wurde bei Gericht eingereicht. Somit ist Leo S. von den Bedingungen der Freilassung auf Kaution befreit. Nach Rückgabe seines Reisepasses wird er nach Österreich heimreisen können. In einem Mail an ÖSTERREICH jubeln die Anwälte mit ihrem jungen Mandanten: „Wir als seine Rechtsanwälte freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Staatsanwaltschaft zu überzeugen, dass es sich um eine echte Liebesbeziehung gehandelt hat und kein Verfolgungsinteresse des Staates Florida gegenüber Leo S. bestehen sollte.“

Keine Sex-Anklage: Leo kommt frei
© oe24

Mädchen hatte er im Internet kennengelernt

Hintergrund: Leo reiste Ende Juli nach Amerika, um sich mit einem Mädchen zu treffen, die er im Internet kennen- und lieben gelernt hatte. In einem Hotel kamen sich die beiden näher. Bis die Eltern des Mädchens die Polizei schickten. Wegen verbotenen Sex mit der 15-Jährigen wurde Leo festgenommen und ins Gefängnis von Sarasota gesteckt. Gegen eine Kaution von 170.000 Euro kam er zwar frei, durfte aber seither den Verwaltungsbezirk Orange County nicht verlassen. Seine Eltern reisten zu ihm, die Kosten und die Situation wurden immer prekärer.

Leo S. Dokument Anklage fallen gelassen
© zvg

Dieses Dokument bestätigt, dass die US-Justiz keine weiteren Schritte gegen Leo einleiten wird.

Erleichterung in seiner Heimatgemeinde ist groß

Die Nachricht, dass in Florida gegen den 18-jährigen Leo S. keine Anklage erhoben wird, hat in seiner Heimatgemeinde Mitterkirchen im Machland (im Bezirk Perg) Erleichterung ausgelöst. "Wir freuen uns wahnsinnig", sagte Bürgermeister Herbert Froschauer am Samstagvormittag in einer ersten Reaktion zur APA. Er hoffe nun, dass die Familie Anfang nächster Woche nach Oberösterreich zurückkehren könne.

Er habe von der Einstellung des Verfahrens heute um 7.00 Uhr aus den Nachrichten erfahren. Reaktionen von Bürgern aus dem Ort seien aber bisher nur spärlich eingetroffen. "Das muss jetzt erst einmal durchsickern." Er habe den Eltern von Leo gleich am Morgen ein E-Mail geschrieben und gratuliert. "Ich gehe davon aus, dass sie den Rückflug buchen, sobald er seinen Reisepass zurückerhalten hat."

Für die Ankunft der Familie habe die Gemeinde keinerlei offizielle Aktivitäten geplant. "Es kommt ja kein Weltmeister heim." Zudem werde die Familie in den nächsten Tagen wohl noch Zeit zum Aufarbeiten des Vorgefallenen brauchen - und hoffentlich das schöne Herbstwetter genießen können. Froschauer bedankte sich am Samstag auch noch einmal bei allen Spendern, die dazu beigetragen haben, Geld für Leo zu sammeln. "Es sind 55.000 Euro zusammengekommen. Viele Überweisungen waren mit Mut machenden Kommentaren versehen." Was mit der Summe passiere, sei noch ungewiss. "Wir müssen nun einmal schauen, wie hoch die Anwaltskosten sind."
 

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