Beim Schwammerlsuchen verwechselte eine junge Mutter einen Parasol- mit einem giftigem Knollenblätterpilz.
Eine folgeschwere Verwechslung des Parasol- mit dem Knollenblätterpilz kostete dem 16 Monate alten Raphael in Oberösterreich das Leben. Wie am Freitag bekannt wurde, starb das Kleinkind nach mehrtägiger Behandlung Donnerstagnachmittag im Wiener AKH.
Darm Beschwerden
Der Mittwoch vergangener Woche war ein gemütlicher Abend. Die junge Mutter aus Aschach hatte nach dem Schwammerlsuchen mit ihrem 16 Monate alten Kind ein gutes Abendessen zubereitet. Am nächsten Morgen klagten Mutter und Sohn über Magen-Darm Beschwerden und fuhren in das Krankenhaus Steyr. Der Wettlauf mit der Zeit begann.
Leberversagen
Erst auf der Kinderstation des Krankenhauses in Steyr wurde die Vergiftung diagnostiziert. Bei der Untersuchung ergab sich rasch der Verdacht, dass eine Knollenblättervergiftung vorliege, erklärte der ärztliche Direktor des LKH Steyr, Josef Feichtinger. Der junge Patient wurde sofort in die Linzer Kinderklinik überstellt, da sich bereits ein Leberversagen abzeichnete.
Transplantation
In der Linzer Kinderklinik wurde eine schwere Schädigung der Leber diagnostiziert. Daraufhin wurde der 16 Monate alte Bub am Montag mit dem Hubschrauber in das Wiener AKH geflogen und auf der Intensivstation betreut. Der Zellverfall der Leber war bereits so weit fortgeschritten, dass sich die behandelten Ärzte für eine Lebertransplantation entschieden. Die Operation erfolgte in der Nacht auf Donnerstag.
Schlechter Zustand
Professor Christian Weinstabl vom Wiener AKH, der betreuende Arzt auf der Intensivstation, berichtete: "Die Transplantation verlief aus Sicht der Chirurgen sehr gut“. Der Allgemeinzustand des Kindes war zu diesem Zeitpunkt jedoch sehr schlecht. Der Bub wurde in einem künstlichen Tiefschlaf versetzt und musste an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Bis Donnerstag kämpften die Ärzte um das Leben des kleinen Buben. Am Nachmittag verstarb das Kind.
Mutter erlitt leichte Vergiftung
Auch die Mutter hatte eine leichte Knollenblätterpilz-Vergiftung erlitten. Sie wurde im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz behandelt. Nach zwei Tagen konnte sie jedoch das Spital wieder verlassen. Danach fuhr sie sofort nach Wien und wich ihrem Sohn bis zum Ende nicht von der Seite.