Ein aus der Türkei stammender, im Oktober in Istanbul festgenommener Unternehmer aus Linz ist am Donnerstag wieder nach Österreich zurückgekehrt.
Dem kurdischstämmigen österreichischen Staatsbürger war vorgeworfen worden, die verbotene Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu unterstützen.
Der Geschäftsmann Halil T. wies auch nach 112 Tagen in Untersuchungshaft nach seiner Heimkehr die Vorwürfe zurück. Der Mann auf einem Foto, das ihn angeblich mit PKK-Mitgliedern zeigen soll, sei nicht er. Der 51-Jährige mutmaßte gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Mittwoch), er dürfte über eine türkische Polizei-App denunziert worden sein, weil er sich in sozialen Medien immer wieder kritisch zum türkischen Präsidenten Erdogan geäußert habe.
Laut dem Außenministerium in Wien kommt es immer wieder zu kurzfristigen vorübergehenden Anhaltungen von Österreichern in der Türkei. In Fällen wie jenem des Linzer Unternehmers oder des steirischen Aktivisten und regierungskritischen, freien Journalisten Max Zirngast, der nach wie vor in der Türkei wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation angeklagt ist, kam es zu einer monatelangen U-Haft. Zirngast wurde unter Auflagen freigelassen. Bis zum Beginn seines Prozesses am 11. April ist ihm die Ausreise aus der Türkei verboten. Bei einer Verurteilung drohen Zirngast bis zu zehn Jahre Haft.