Die Polizei hat im Mühlviertel das Waffenarsenal eines 79-jährigen Oberösterreichers ausgehoben. Der Mann hortete zahlreiche verbotene Waffen.
Besonders interessant für die Ermittler sind schießende Kugelschreiber und selbst gebastelte Schalldämpfer, die der Mann am Flohmarkt gekauft haben will. Er wurde angezeigt.
Streit mit Nachbarn
Aufgeflogen ist der Pensionist nach einem
Streit mit seinem Nachbarn. Weil er sich von dessen bellendem Hund gestört
fühlte, schoss der 79-Jährige mit einem Luftdruckgewehr mehrmals in die
Luft. Wenig später zückte er ein Messer sowie einen Pfefferspray und
bedrohte den 38-jährigen Besitzer des Tieres mit dem Umbringen. Dieser holte
die Polizei.
007 läßt grüßen
Im Haus den Pensionisten
fanden die Beamten ein Waffenlager: Der Mann hatte u.a. zehn Langwaffen,
Pistolen, Kriegsmaterial, 2.500 Stück Munition sowie Schlagstöcke und
Sprengkapseln gelagert. Als besonders beunruhigend werteten die Ermittler
drei selbst gebaute Schalldämpfer und einige schießende Kugelschreiber, die
laut Polizei an Agentenfilme erinnern.
Die Schalldämpfer seien laut Sachverständigen das höchst professionelle Werk eines versierten Bastlers. Da sie verboten seien und fast nur bei Straftaten Verwendung finden würden, sind die Ermittler auf der Suche nach der Quelle. Die Behauptung des Pensionisten, er habe sie kürzlich auf dem Flohmarkt erstanden, stufen sie als wenig glaubwürdig ein.
Schießende Kugelschreiber
Ebenfalls befremdlich fanden die
Kriminalisten die schießenden Kugelschreiber. Die Spitze des Stiftes werde
mit einer .22 l.r. Kleinkaliberpatrone geladen, die tödliche Verletzungen
verursachen könne, schilderte ein Ermittler. "Am freien Markt gibt es das
nicht." Derartige Gegenstände seien ebenfalls verboten.
Die Polizei will nun herausfinden, wer das Know-how hat, um professionelle Schalldämpfer oder die sichergestellten Kugelschreiber-Attrappen zu fertigen, und diese am Privatmarkt anbietet. Die Ermittler ersuchen um Hinweise, woher die Gegenstände stammen könnten.