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Prozess nach Brüder-Drama

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Eine Messerstecherei zwischen Linzer Brüdern wurde gestern vor dem Landesgericht verhandelt. Forderung: Lebenslange Haft.

Neuauflage des biblischen Bruder-Dramas von Kain und Abel: In der Nacht zum 5. Februar dieses Jahres waren sich zwei betrunkene Brüder in der Wohnung ihrer Großmutter am Linzer Zinögerweg wieder einmal in die Haare geraten. Wie in der christlichen Urgeschichte war es auch in diesem Falle Eifersucht gewesen, die schließlich zur Katastrophe führte.

Der Jüngere der beiden beschäftigungslosen Männer (31) fühlte sich gegenüber seinem älteren Bruder (37) benachteiligt, die aufgestaute Wut entlud sich erst in einem lautstarken Streit.

Drei Stiche mit Küchen­messer in den Rücken
Schnell kam es jedoch auch zu Handgreiflichkeiten, die derart ausarteten, dass die Oma zur Nachbarin flüchtete und die Polizei rief. Als die Beamten eintrafen, torkelte ihnen ein blutüberströmter Mann entgegen, brach in den Armen der Beamten zusammen. Der 37-Jährige hatte im Streit zum Küchenmesser gegriffen und dem Bruder drei Stiche in den Rücken versetzt. Der Mann wurde schwer verletzt, die Ärzte mussten um das Leben des Mannes kämpfen. Sein Bruder ließ sich widerstandslos festnehmen.

In der Bibel tötete Kain seinen Bruder Abel, in diesem Fall überlebte der attackierte Bruder. Deshalb wurde sein älterer Bruder gestern auch nur wegen Mordversuches angeklagt. Dennoch drohte ihm als Höchststrafe lebenslange Haft. Das Gericht verhandelte den ganzen Tag, beide Brüder legten stundenlang die gegenseitigen Beleidigungen und Verletzungen dar. Das Urteil war zu Redaktionsschluss nicht bekannt.(bom)

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