Hohe Sicherheitsmaßnahmen

Prozess wegen Mordes gestartet

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Der Prozessbeginn war durch ein großes Publikums- und Medieninteresse gekennzeichnet.

Steyr. Der Prozess wegen Mordes an einer 16-Jährigen im Dezember 2018 in ihrem Kinderzimmer in Steyr ist am Dienstag unter riesigem Publikums- und Medieninteresse gestartet. Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch, Besucher mussten sich ausweisen und Mobiltelefone abgeben. Vor Prozessbeginn stand eine lange Schlange vor dem Landesgericht Steyr an.

Im und vor dem Verhandlungssaal waren zu Beginn zahlreiche Polizei- bzw. Justizwachebeamte. Bei den Überlegungen zu den Sicherheitsvorkehrungen dürfte auch eine Mahnwache der Identitären nach der Bluttat eine Rolle gespielt haben.

Angeklagt ist der zum Tatzeitpunkt 17-jährige afghanische Freund des Mädchens. Ihm wird vorgeworfen, dass er am 8. Dezember 2018 die 16-Jährige durch einen Stich von hinten mit einem Küchenmesser in die Lunge getötet habe. Der 17-Jährige flüchtete danach durch das Fenster. Erst in der darauffolgenden Nacht fand die Mutter ihre tote Tochter in deren Zimmer, die Türe war mit einem Kasten verbarrikadiert. Der Angeklagte stellte sich nach Tagen auf der Flucht in Wien der Polizei. Er gab zu, seiner Freundin in den Rücken gestochen zu haben, behauptete jedoch, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe.

Am Dienstag sollen der Angeklagte, der aber bereits angekündigt hat nichts sagen zu wollen, der gerichtsmedizinische Sachverständige Fabio Monticelli und Zeugen zu Wort kommen, am Tag darauf die psychiatrische Sachverständige Adelheid Kastner. Laut deren Gutachten sei der junge Mann zurechnungsfähig und es liege auch kein Grund für eine Einweisung in eine Anstalt vor. Ein Urteil ist am Dienstag zu erwarten.
 

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