Insgesamt hat der Mann 40.000 Euro bei 5 Überfällen erbeutet. Trotz eines Nettoeinkommes von 5.000 Euro.
Einem Räuber haben die ober- und niederösterreichischen Sicherheitsbehörden das Handwerk gelegt. Der 41-jährige Mann verübte seit dem Sommer fünf Überfälle in den beiden Bundesländern und erbeutete dabe 40.000 Euro. Bei seiner Einvernahme legte der Mann aus dem Bezirk Freistadt in Oberösterreich ein umfassendes Geständnis ab. Skurriles Detail: Er verdient 5.000 Euro Netto im Monat.
Hinweis aus der Bevölkerung
Ein Zeuge, der sich das -
gefälschte - Kennzeichen des Fluchtautos bereits beim ersten Überfall auf
eine Bank im Juli in Wartberg ob der Aist (Bezirk Freistadt) gemerkt hatte,
gab nun den entscheidenden Hinweis. Er hatte zunächst geglaubt, sich geirrt
zu haben, meldete sich aber nach einer erneuten Medieninformation durch die
Exekutive am Wochenende bei der Polizei.
Geld bereits verprasst
Am Mittwoch klickten die Handschellen. Im
Haus des 41-Jährigen stellten die Fahnder die Tatwaffe sowie die Perücke und
die Sonnenbrille, mit denen er sich bei seinen Überfällen tarnte, und die
professionell gefälschten Nummerntafeln sicher. Das erbeutete Geld hatte der
Mann bereits zur Gänze ausgegeben. Er gestand die Überfälle auf Banken in
Wartberg und Katsdorf (Bezirk Perg), auf eine Bäckerei in Engerwitzdorf
(Bezirk Urfahr-Umgebung), auf einen Drogeriemarkt in St. Leonhard (Bezirk
Freistadt) und auf eine Bank in Arbesbach (Bezirk Zwettl).
Einkommen: 5000 Netto!
Der Räuber habe auf großem Fuß gelebt,
berichtete Abteilungsinspektor Günter Schwaiger, der die Ermittlungen
leitete. Er unternahm mit seiner Lebensgefährtin, die nach eigener Aussage
nichts von den Beutezügen wusste, Luxusreisen, stieg in teuren Hotels ab und
besuchte auch Casinos. Der 41-Jährige verfügte laut Schwaiger zwar über ein
monatliches Nettoeinkommen von 5.000 Euro, hatte aber Schulden wegen einer
Scheidung. Bevorstehende Exekutionen dürften Auslöser für die letzten beiden
Überfälle im November gewesen sein.
Bankräuber werden generell geschickter
Bankräuber würden
sich heute anders als noch vor einigen Jahren verhalten und viel
professioneller vorgehen, erklärte Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Bei ihren
Überfällen tragen sie häufig Einweghandschuhe und vermummen sich besonders
geschickt. Lißl betonte aber, dass derartige Delikte nicht unbedingt
besonders lukrativ seien. Zudem habe man die Zusammenarbeit mit den
Geldinstituten verstärkt, diese seien inzwischen noch besser aufgestellt. In
der Vorweihnachtszeit sei die Exekutive besonders wachsam. "Potenzielle
Täter müssen damit rechnen, ausgeforscht zu werden", betonte Oberst Werner
Buchegger vom Landeskriminalamt.