Klimabilanz

Sommer der Extreme in OÖ: 35,4 Grad in Schärding bis Tornado im Innviertel

In der langfristigen Betrachtung reiht sich der Sommer 2025 auf Platz 8 der 259-jährigen Messgeschichte ein. 

. "Es sind Bilder, die man nicht vergisst: ausgetrocknete Bachbetten, in denen das Leben zum Erliegen kommt, qualvoll verendete Tiere, die sonst Teil eines stabilen Ökosystems sind, und Menschen, die ihre Keller auspumpen müssen. All das ist nicht irgendein weit entferntes Schreckensszenario, sondern bittere Realität hier in Oberösterreich“, blickt 
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) auf einen Sommer der Extreme zurück.   

Der klimatologische Sommer (Juni, Juli und August) dieses Jahres verlief in Oberösterreich mit einer Abweichung von +0,9 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Am 15. Juli zog über Taufkirchen an der Pram ein kleinräumiger Tornado und sorgte für große Sachschäden.

In der langfristigen Betrachtung reiht sich der Sommer 2025 auf Platz 8 der 259-jährigen Messgeschichte ein. Damit liegt auch der Sommer 2025 im Erwärmungstrend der vorhergehenden 40 Jahre. In diesem Zeitraum sind die Sommer in Österreich um rund 3 °C wärmer geworden. Der von vielen Menschen als zu kalt empfundene Juli 2025 soll also nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sommer 2025 insgesamt deutlich zu warm war. Die absolut höchste Temperatur des Jahres wurde am 2. Juli in Schärding mit 35,4 Grad gemessen. Schon sehr erfrischend war es dagegen am 24. August mit einem Tiefstwert von -1,2 Grad in Liebenau. 

Stefan Kaineder, Alexander Ohms
© Land OÖ

Keine Laune des Wetters

"Wir dürfen diese Extreme nicht länger als „Laune des Wetters“ abtun. Es sind direkte Folgen einer Erhitzung, die längst messbar ist: Die Jahresmitteltemperatur ist in den vergangenen drei Jahrzehnten in Oberösterreich um mehr als 1,4 Grad gestiegen. Diese scheinbar kleine Zahl bedeutet eine enorme Verschiebung im System – sie verlängert Vegetationsperioden, sie reduziert
Schneetage, sie steigert die Hitzebelastung und sie bringt unsere Ökosysteme unter Druck", so Kaineder. 

Kaineder fordert neben einer konsequenten Senkung der Emissionen mehr natürliche Kühlung durch Bäume und Begrünung, mehrWasserflächen, die Hitze abmildern, mehr Rückhalteflächen, die Starkregen aufnehmenkönnen. "Anpassung bedeutet auch: Renaturieren statt Betonieren", verweist Kaineder auf die österreichweit einzigartigen Entsiegelungsförderung in OÖ.

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