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"SOS, FOLTER": Landwirt schockt mit Protest

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Verzweiflungstat eines Landwirts wegen ewigem Rechtsstreit mit Versicherung.

„Es ist frustrierend, psychisch und finanziell belastend“, sagt Helmut Stadlbauer (54). Der Landwirt aus Lambach (Bez. Wels-Land) sorgt mit einer ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen. So ging diese Woche bei der Polizei ein Anruf nach dem nächsten ein – aus Cockpits von Linien- und Kleinflugzeugen. Auslöser: Ein 80 mal 50 Meter großes eingeackertes Kreuz in einem Feld, Inschrift: „SOS-FOLTER“ – aus der Luft weithin sichtbar.

Rechtsstreit
„Es ist ein Protest gegen eine Versicherung, die mich nach dem Unfalltod meiner Frau zermürbt.“ 2006 war nur 200 Meter von daheim ein Auto in ihren Wagen gekracht, die Gattin starb im Spital. Stadlbauer blieb zurück – mit Hof, zwei Kindern und der pflegebedürftigen Mutter. „Über 20 Jahre schuftet man – und wenn man das Leben gemeinsam genießen will, wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen.“

Zweiter Schlag: „Der Lenker streitet die Schuld nicht ab, aber seine Versicherung blockt ab.“ Betreuer für die Kinder, Therapien für den traumatisierten Sohn – er musste alles selbst tragen.

Seit Jahren kämpft er ums Recht. „Man ist alleingelassen, die seelischen Wunden heilen nicht, weil man immer wieder damit konfrontiert ist“, sagt er leise. „Viele werden mit langen Rechtsstreitigkeiten fertig gemacht, das ist unmenschlich.“ Doch er ist keiner, der klein beigibt. Mit den Spuren im Feld will Stadlbauer ein Zeichen setzen: gegen ein inhumanes System – und für seine geliebte Frau.

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