Oberösterreich

Stallbursche ließ Pferde verdursten

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Offenbar völlig überfordert war ein Stallbursche. Er überließ Pferde ihrem Schicksal.

Ein grausiges Bild bot sich Jugendlichen, als sie nach drei Pferden schauten, die sonst auf einer Koppel in Klaffer am Hochficht (OÖ) grasen, aber seit Tagen nicht zu sehen waren: Ihnen blinzelte nur die Stute Gretl müde entgegen, als sie durch eine Heuluke schauten, zwei Pferde lagen tot im Stall. Die Jugendlichen schlugen sofort Alarm.

Tagelang kein Trinkwasser und eingesperrt im Stall
Die Sachlage war schnell geklärt: Laut Polizei ließ der 35-jährige Stallbursche, der vom Besitzer (59) mit der Pflege der Pferde beauftragt worden war, die Tiere verdursten. Sechs Tage lang brachte er Gretl, Sissi und Mitzi kein Trinkwasser, ließ sie auch nicht mehr auf die Koppel, sondern sperrte sie im Stall ein.

Als der Knecht am siebten Tag nach den Pferden sah, lag die älteste Stute Mitzi (21) tot im Stroh. Das rüttelte ihn offenbar wach: Er holte in laut Polizei nicht gereinigten Benzinkanistern Wasser für die Vierbeiner aus dem Klafferbach. Tags drauf war auch Sissi (9), die vor kurzem ein Fohlen zur Welt gebracht hatte, tot. „Gretl war einfach insgesamt in einer besseren körperlichen Verfassung und wird überleben“, sagt LKA-OÖ-Beamter Martin Pilgerstorfer.

Stallbesitzer bemerkte Martyrium der Tiere nicht
Die Tiere gehören der Ex-Gattin des Stallbesitzers. Warum der Stallbursche die Pferde so vernachlässigte? „Er dürfte mit der Situation am Hof überfordert gewesen sein“, so Pilgerstorfer. Sein Chef kam jeden Tag zur Kontrolle – er merkte jedoch offenbar nichts von dem Martyrium der Pferde.

(hij)

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