Nach Kosovo-Zwischenfall

Verletzter Soldat kann wieder lachen

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Auf dem Weg der Besserung. Aber: 5 Soldaten noch in Spitalsbehandlung.

Die sieben verletzten KFOR-Soldaten sind auf dem Weg der Besserung: Zwei Kameraden sind bereits zu Hause, die anderen erholen sich relativ rasch.

Nach dem großen Schock kommt jetzt die Beruhigung: Kaum sind die sieben Soldaten, die im Kosovo bei Ausschreitungen verletzt wurden, wieder in Österreich, geht es ihnen besser. „Zwei Kameraden sind bereits in häusliche Pflege entlassen worden“, sagt Major Gerhard Oberreiter vom Militärkommando OÖ. „Die anderen fünf wurden auf Spitäler im Umkreis verteilt, auf Wunsch mancher Richtung Westen“ – ins Innviertel, nach Ried. Hier sind die Männer des Panzerbataillons 13 stationiert.

Und die Männer haben bereits ihren Humor wiedergefunden. „Als ich mittwochs ausgeflogen wurde, habe ich mich noch wie nach einer Wirtshausrauferei gefühlt“, scherzt ausgerechnet Manuel Sperl (24). Der Korporal war bei dem Zwischenfall am schwersten verletzt worden (Ärzte versetzten ihn sogar in künstlichen Tiefschlaf). Jetzt, nach gut einem Tag im Linzer AKH und einigen stärkenden Infusionen erholt sich der Soldat laut Ärzten erstaunlich gut. Beigetragen hatte auch der Empfang durch die Familie: Sie hatte Stunden am Airport auf den geliebten Bruder und Onkel gewartet.

Bevölkerung plant einen Empfang für die Soldaten
Die Soldaten sind ‚Helden‘ der Umgebung. Albert Ortig, Bürgermeister von Ried: „Das ist unsere Kaserne, unsere Soldaten. Wir sind eng mit ihnen allen verbunden.“ Nicht nur er fühle sich persönlich betroffen. „Das sitzt tief in der Bevölkerung.“ Man habe die Ungewissheit genauso geteilt wie nun die Erleichterung. „Wir als Stadt werden nach Weihnachten die Kameraden, ihre Familien einladen, um Dank und Anerkennung auszusprechen – das Mindeste, was wir tun können.“
 

"Er erinnert sich an jede Sekunde"

ÖSTERREICH: Herr Sperl, wie geht es Ihrem Bruder?
Sperl:
Schon viel besser. Er wurde von der Intensivstation auf ein Zimmer verlegt und ist gut drauf.

ÖSTERREICH: Konnten Sie Ihren Bruder besuchen?
Sperl: Die Eltern und ich waren gleich nach der Ankunft zwei Stunden bei ihm im Spital. Das war eine Bombenstimmung, ihn wieder da zu haben.

ÖSTERREICH: Kann er sich an die Attacke erinnern?
Sperl: Mein Bruder weiß noch jede Sekunde. Trotz des Schocks hatte er kein Blackout.

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