KFOR im Kosovo angegriffen

Austro-Soldat aus Tiefschlaf aufgewacht

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Die Soldaten gerieten in eine Auseinandersetzung mit ortsansässigen Serben.

Bei den Auseinandersetzungen zwischen Kosovo-Serben und der internationalen KFOR-Truppe sind zehn Österreicher in Mitleidenschaft gezogen worden, einer davon wurde erheblich verletzt und in künstlichen Tiefschlaf versetzt, aus dem er aber mittlerweile wieder aufgewacht ist. Er ist ansprechbar. Es bestehe keine Lebensgefahr, sagte Minister Norbert Darabos. Der zweite Soldat, der nach Österreich geflogen wird, sei mittelschwer verletzt. Die Zahl der leicht verletzten Österreicher bezifferte Darabos mit neun.

Darabos bezeichnete die Situation sowie die Stimmung unter den Soldaten als "angespannt, aber ruhig". Eine derartige Eskalation sei nicht alltäglich, aber die Soldaten seien darauf gut vorbereitet und auch gut ausgerüstet. Das Kontingent in der Krisenregion im Norden des Kosovo, wo Österreich derzeit mit 150 Soldaten vertreten ist, werde morgen mit 120 Mann verstärkt, so Darabos. Die leicht verletzten Männer haben unterschiedliche Verletzungen, von Splitterverletzungen bis zu einem Knalltrauma. Sie seien derzeit nicht einsetzbar, bleiben aber vorerst im Kosovo.

Gespräche mit Amtskollegen

Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) sprach von einer "dramatisch gefährlichen Situation" im Kosovo. Er werde nun Gespräche mit seinen serbischen und kosovarischen Amtskollegen führen, damit diese zu einer Beruhigung in der Krisenregion beitrügen.

Die Regierungsspitze betonte, dass die österreichischen Soldaten gut für den Einsatz vorbereitet seien. Es handle sich aber eben um einen gefährlichen Auftrag, erklärte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ). Es handle sich um kein Problem der Ausrüstung, sondern um eines der Eskalation, meinte Spindelegger. Heckenschützen werde man nicht zur Gänze ausschließen können, es sei denn es beruhige sich die Lage im Land selbst, so Spindelegger.

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