Vor Elternhaus erfroren

Weihnachts-Tragödie um kleinen Simon (2)

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Während die Eltern bei den Nachbarn waren, wurde der Bub munter und lief ins Freie. 

OÖ. Es ist wohl das Schlimmste, das Eltern passieren kann: ein Kind zu verlieren. Dieser Albtraum wurde für eine Familie eine Nacht vor Weihnachten in Vorderweißenbach im Mühlviertel zur schrecklichen Realität.

Der Vater (31) und die hochschwangere Mutter (28) hatten den Zweijährigen ins Bett gebracht. Als sie sicher waren, dass er tief und fest schlief, gingen sie zu ihren Nachbarn und aktivierten ein Babyfon, um Simon jederzeit hören zu können. Als der Bub jedoch aufwachte, nahm das Unglück seinen Lauf.

Bub wachte nachts auf, Babyfon schlug nicht an

Das Gerät schlug nicht an, der Kleine suchte nach Mama und Papa und stapfte, als er sie nicht fand, nur mit einem Pyjama bekleidet durch die unversperrte Haustüre bei minus 10 Grad ins Freie. Ob die Türe hinter ihm zufiel oder sich der Zweijährige in der Dunkelheit verirrt hat, wird wohl für immer ungeklärt bleiben.

Eltern fanden ihr Kind ­regungslos im Freien

Nachdem Mutter und ­Vater gegen 5 Uhr früh das leere Bettchen ihres Sohnes bemerkten, suchten sie fieberhaft nach Simon und fanden ihn regungslos im Freien neben einer Garage. Trotz aller Bemühungen der Eltern und des Notarztes, den Bub wiederzube­leben, kam für den Zweijährigen jede Hilfe zu spät. Das schwer mitgenommene Paar wird jetzt vom Kriseninterventionsteam psychologisch betreut.
Pfarrprovisor Pater Otto Rothammer ist schockiert: „Es ist schrecklich. Der ganze Ort trägt Trauer. Ich habe versucht, der Familie Trost zu spenden.“ Neben dem Schmerz und der unendlichen Trauer sehen sich die Eltern nun auch Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegenüber. 

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