Obwohl die meisten Österreicher behaupten, sie würden nie eine rote Ampel überfahren, passiert dies tatsächlich sechsmal pro Sekunde.
Zwei Drittel der österreichischen Verkehrsteilnehmer schätzen es zwar als sehr gefährlich ein, das Rotlicht zu missachten und 29 Prozent halten dies immerhin noch für eher gefährlich. Trotzdem wird "Rot" pro ampelgeregelter Kreuzung im Schnitt alle acht Minuten ignoriert!
"Auf die rund 3.000 Signalanlagen in Österreich umgelegt sind das sechs Rotlicht-Überfahrungen pro Sekunde", gab Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV), am Donnerstag zu bedenken.
Zwei Drittel beobachten Verstöße
92 Prozent sagten von
sich, dass sie eher selten oder (fast) nie bei roter Ampel eine Kreuzung
queren, allerdings beobachteten knapp zwei Drittel (64 Prozent)
Rotlichtverstöße zumindest gelegentlich bei anderen, ergab eine KfV-Studie
mit 500 Online-Befragungen und 30 Tiefeninterviews.
Drei Viertel ärgern sich
"Wer bei Rot fährt, verstößt nicht
nur gegen die Straßenverkehrsordnung, sondern missbraucht auch das Vertrauen
der anderen Verkehrsteilnehmer", sagte Thann. Dementsprechend ärgerten sich
auch drei Viertel der Umfrageteilnehmer sehr oder eher über derartige
Verstöße. Vor allem für Fußgänger, Radfahrer und Kinder sei dieser
"Vertrauensbruch" oft folgenschwer, da sich ihr Verhalten der Ampel anpassen.
Zeitgewinn minimal - Risiko maximal
Neun Prozent der Autolenker
"vergessen" laut KfV-Erhebungen beim Einfahren in die Kreuzung die Bedeutung
der Ampelfarben. 34 Prozent fahren bei Gelb noch ein. Je dichter der
Verkehr, desto eher werden die Lichtsignale missachtet, um noch schnell über
die Kreuzung zu kommen. "Der Zeitgewinn ist dabei minimal, das Risiko eines
Unfalls wird jedoch deutlich erhöht", warnte Thann.
Teurer Spaß: bis zu 726 Euro
Mittlerweile sind an einigen
Kreuzungen Kameras installiert, um Sünder zu verfolgen. Ein Missachten der
roten Ampel kann teuer kommen, bis zu 726 Euro sind zu berappen. Wer
zusätzlich einen anderen zum plötzlichen Abbremsen oder Auslenken nötigt,
muss mit einer Strafe zwischen 72 und 2.180 Euro rechnen. Außerdem erhält
der Verkehrsteilnehmer eine Vormerkung.