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Kanzler war doppelt zu hören

Peinliche Ton-Panne bei Nehammer-TV-Interview

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Im gemeinsamen Interview von ORF und Puls4 war der Kanzler wegen Tonproblemen doppelt zuhören.

Wien. Am Sonntagabend gab der neue Bundeskanzler Karl Nehammer ein 30-minütiges, gemeinsames TV-Interview von ORF und Puls4, bei dem es gleich von Beginn weg Tonprobleme gab. Das Gespräch startete mit einer Frage zur Pandemie – und da auch schon die erste Tonpanne: Der Kanzler war doppelt zu hören. Auf die Frage, ob auch alle Menschen, die in den Bundesländern unterschiedlichen Corona-Maßnahmen, verstehen würden, antwortete Nehammer, dass man lediglich einen Mindeststandard vorgegeben habe. Die Landeshauptleute können härtere, individuelle Maßnahmen erlassen. 

Echo im Saal: Kanzler hallt

Die Tonprobleme hielten während des Live-Interviews im Marmor-Ecksalon im Kanzleramt an, denn der Ton hallte und der Kanzler war des Öfteren doppelt zu hören. Schließlich war auch plötzlich das "ZiB"-Intro zu hören. Am Ende entschuldigte sich ORF-Anchor Armin Wolf für die technischen Probleme.

Nehammer: Impfquote "muss weiter hinaufgehen"

Angesprochen auf den Polit-Streit um die Maßnahmen und die Impfpflicht, sprach sich Nehammer für ein "Abrüsten der Worte auf allen Seiten" aus. Seine Parteikollegin Ministerin Elisabeth Köstinger hatte zuletzt FPÖ-Chef Herbert Kickl "Blut an den Händen" vorgeworfen. Er habe auch mit Köstinger darüber gesprochen, teilt Nehammer die Aussage sichtlich nicht. Der FPÖ sprach er aber die Regierungsfähigkeit ab, zumindest "derzeit".

Kickls Sprache sei derzeit sehr aggressiv, meinte Nehammer. Alle in der Politik hätten zurzeit sehr viel Verantwortung, richtete Nehammer dem FPÖ-Chef aus, "die Zunge ist schärfer als das Schwert", warnte er. Auf die Frage, ob die FPÖ zur Zeit eine regierungsfähige Partei sei, meinte Nehammer: "Derzeit nicht."

Bei den Demonstrationen von Maßnahmen- und Impfgegnern der vergangenen Tage ortet Nehammer eine Mischung aus besorgten Bürgern und teils gewaltbereiten Rechtsextremen - in Wahrheit werde die Gruppe der Besorgten "missbraucht und instrumentalisiert".

Klar sei, dass die geplante Impfpflicht die "Ultima Ratio" sei, aber die Impfquote "muss weiter hinaufgehen". Einen konkreten Zielwert nannte Nehammer nicht. Einen weiteren Lockdown wollte der Kanzler mit Verweis darauf, dass er ein "Lernender" sei, nicht ausschließen. Die nunmehrigen Öffnungsschritte verteidigte Nehammer, auch dass das Hochinzidenzland Vorarlberg schneller alles aufsperrt als Wien mit besseren Zahlen. Die Schutzmaßnahmen beim Öffnen seien streng, verwies er etwa auf die FFP2-Maskenpflicht. Auch Experten hätten die Öffnungsschritte als vertretbar bezeichnet.

Armin Wolf entschuldigt sich für Tonprobleme

Abschließend entschuldigte sich Armin Wolf für die Tonprobleme: "Bei Ihnen, meine Damen und Herren zuhause, muss ich mich noch entschuldigen für die Tonprobleme zu Beginn des Gesprächs. Es ist hoffentlich dann besser geworden."

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