530 PS

Petzner und sein Dienst-Ferrari

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Zweimal pro Monat ist BZÖ-Mann Stefan Petzner (29) in Monaco. In seiner Garage wartet dann als Dienstwagen ein Ferrari.

Miami Vice an der Côte d’Azur. Österreicher, die an Südfrankreichs Küste urlauben, werden sich vielleicht die Augen reiben. Denn ab sofort kann es sein, dass ein smarter Österreicher im weißen Ferrari an ihnen vorbeizischt. Am Steuer: BZÖ-Nationalrat Stefan Petzner, der seinen neuen Dienstwagen Gassi fährt.

Der Kärntner ist derzeit immer öfter im schicken Monte Carlo unterwegs – beruflich und in einem weißen Ferrari 430 Scuderia. Petzners Chef, der PR-Profi Richard Wagner mit der Firma PR Communications in Monaco, hat seinem neuen Mitarbeiter diesen Dienstwagen der besonderen Art in die Garage gestellt. „Ein Ferrari ist kein normales Auto“, so Petzner im ÖSTERREICH-Interview (unten). Und erklärt: „Ich bin der kreative Part, Richard Wagner ein sehr guter Verkäufer.“ Die beiden kennen einander seit 2006. „Falsch ist, dass das Kennenlernen damals von Haider eingefädelt wurde“, so Petzner.

Im Schnitt zweimal pro Monat kommt Petzner laut PR-Boss Wagner nach Monaco. „Ich schätze an Stefan vor allem seine Kreativität und Zuverlässigkeit“, sagt Wagner im Gespräch mit ÖSTERREICH. „Mein Hobby sind Luxus-Sportwagen, ich bin im Ferrari-Klub und fahre privat drei Ferrari. Ich stelle daher auch meinen Mitarbeitern einen Ferrari als Dienstwagen zur Verfügung, weil ich denke, dass nicht der Chef einen Ferrari fahren sollte und der Mitarbeiter einen VW Golf.“ Das Gefährt bietet kräftige 530 PS und bis zu 320 km/h. In Österreich will Petzner den Wagen nicht nutzen. „Denn 130 km/h, das bringt es ihm nicht“, verrät Wagner.

ÖSTERREICH: Wann wechseln Sie vom Vollzeitpolitiker als PR-Experte nach Monaco?
Stefan Petzner: Ich wechsle nicht, aber: Ich kann jederzeit mit Politik aufhören und morgen mit Privatwirtschaft beginnen – das gibt mir sehr viel persönliche Freiheit. Ich betreue schon kleinere Projekte für Wagners Agentur. Ich bleibe in der Politik, solange sie mir Spaß macht und es eine Herausforderung ist.
ÖSTERREICH: Was macht Ihnen am Monaco-Job Spaß?
Petzner: Ich mache sehr gerne die strategische Beratung von Einzelpersonen und Unternehmen. Hier kann man sehr viele Dinge, die man in der Politik gelernt hat, umsetzen. Das ist eine neue Herausforderung.
ÖSTERREICH: Möchten Sie einmal raus aus Österreich und nach Monaco ziehen?
Petzner: Ich bin ein leidenschaftlicher Österreicher und bleibe das auch.
ÖSTERREICH: Welches Gefühl ist es, mit dem weißen Dienst-Ferrari zu fahren?
Petzner: Das ist ja kein Auto, ein Ferrari ist ein Ferrari. Da muss man das Fahren extra lernen oder sehr vorsichtig sein. Das ist auch kein Fahrzeug, das man in Österreich zum Einkaufen in den Supermarkt nutzen kann. In Monaco ist es so, da gehört ein Ferrari einfach dazu, weil es ein Art Statussymbol ist. In Österreich würde ich so einen Wagen gar nicht wollen. Es ist ein Freizeitvehikel.
ÖSTERREICH: Haben Sie eine Wohnung in Monaco?
Petzner: Nein, diese Frage stellt sich erst dann, wenn ich den PR-Job hauptberuflich mache. Ich versteuere auch alles korrekt in Österreich, das gehört sich so. Viele Beratungen finden auch telefonisch in Wien statt, das ist heutzutage kein Problem mehr.
ÖSTERREICH: Was sagt Ihr BZÖ-Chef Josef Bucher dazu, dass Sie schon halb am Absprung sind?
Petzner: Das ist nicht so, ich bin Vollblutpolitiker und das weiß Josef Bucher. Ich bin aber von der Politik nicht abhängig und das ist das Entscheidende. (wol)

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