Zigtausende Österreicher fahren über Pfingsten mit dem Auto in Richtung Süden. Es drohet ein Stau-Chaos.
„Die ersten Staus werden am Freitag entlang der Transitrouten Richtung Süden auftreten. Da bewegt sich die Reisewelle aus Bayern über Österreich Richtung Adria in die 14-tägigen Pfingstferien. Hauptreisetag wird aber wieder der Samstag", prognostiziert der ÖAMTC. Mit Verzögerungen rechnen die Experten auch auf der Verkehrsachse Grenzübergang Suben (OÖ)–A8–A1– Linz - Knoten Steinhäusl-A21-Knoten Vösendorf-S1-A4-Richtung Nickelsdorf. „Sollten, wie angekündigt, die Grenzkontrollen zu Ungarn verschärft werden, wird es bei Nickelsdorf im Rückreiseverkehr zu längeren Wartezeiten kommen.“
Das sind die Stau-Hotspots
- A1, West Autobahn, Grenzstelle Walserberg, Großraum Salzburg, Knoten Steinhäusl
- A2, Süd Autobahn, Bereich der Pack, Bereich Villach
- A4, Ost Autobahn, Baustelle Bruck an der Leitha-Ost - Knoten Bruckneudorf, Grenzstelle Nickelsdorf
- A8, Innkreis Autobahn, Grenzstelle Suben
- A9, Pyhrn Autobahn, Mautstellen Bosruck- und Gleinalmtunnel, die Baustellenbereiche St. Pankraz – Windischgarsten und Inzersdorf – Klaus, sowie Trieben - Treglwang, Grenzstelle Spielfeld A10, Tauern Autobahn, Großraum Salzburg, Mautstelle St. Michael, Tunnelgruppe Werfen, Tunnelbereiche Tauern-, Katschbergtunnel, A11, Karawanken Autobahn, vor dem Karawankentunnel
- A12, Inntal Autobahn, Grenzstelle Kufstein, Gegenverkehrsbereich Wörgl, Bereich Innsbruck
- A13, Brenner Autobahn, Bereich Innsbruck, Mautstelle Schönberg, Baustelle Luegbrücke
- A22 (Italien), Brenner Autobahn, Mautstelle Sterzing
- B177, Seefelder Straße, imgesamten Verlauf
- B179, Fernpass Straße, zwischen Füssen in Bayern und Nassereith#
Verstärkte Polizeiüberwachung angekündigt
Wie immer am Pfingstwochenende erwartet die Polizei auch heuer viel Verkehr und hat am Freitag verstärkte Überwachung angekündigt. So soll es auf Motorradstrecken Schwerpunktkontrollen geben. Gegen Raser, Drängler, Alkohol- und Drogenlenker werde "konsequent eingeschritten", kündigte das Innenministerium am Freitag an. Im Vorjahr wurden demnach mehr als 70.000 Geschwindigkeitsübertretungen geahndet und rund 570 Alko- sowie 80 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen.
Besonders im Fokus stehen bei den Behörden Hauptverkehrsrouten, unfallträchtige Strecken, beliebte Ausflugsstrecken sowie der Nah-und Freizeitverkehr auch im untergeordneten Straßennetz. Den Polizistinnen und Polizisten stehen dazu 2.500 Einsatzwägen, 350 Motorräder, etwa 100 Zivilstreifenfahrzeuge mit Videonachfahreinrichtung, 370 stationäre und mobile Radargeräte, 16 Section-Control-Anlagen, 1.247 Lasergeschwindigkeitsmessgeräte, elf Abstandsmess-Systeme, 1.385 Alkomaten und 1.429 Alkohol-Vortestgeräte, 86 Mopedprüfstände und 51 Rotlicht-Verkehrsüberwachungsanlagen ("Ampelradar") zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr wurden am Pfingstwochenende von Freitag bis inklusive Pfingstmontag bei 469 Verkehrsunfällen mit Personenschaden 520 Menschen verletzt und vier Menschen getötet. Im Jahr 2021 kam ein Verkehrsteilnehmer ums Leben - der niedrigste Wert seit Einführung der Statistik im Innenministerium 1967 -, im Jahr 2020 waren es zwei, 2019 wurden neun, im Jahr 2018 acht, im Jahr 2017 sechs, im Jahr 2016 vier und im Jahr 2015 neun Menschen tödlich verletzt. Zum Vergleich dazu: 1979 mussten am Pfingstwochenende 45 Menschen ihr Leben lassen, 1984 waren es 44 Tote.
"Stark überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol oder Telefonieren am Steuer gehören nach wie vor zu den größten Gefahrenquellen und gefährden die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer", konstatierte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), der eine "Aktion Sicher" im Pfingstreiseverkehr ausgerufen hat. Diese sei "ein wichtiger Beitrag, um Unfälle im Straßenverkehr zu verringern und die Sicherheit zu erhöhen".