Wien

Polizei: Streit um Körperkameras

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Ministerium will Einsatz bei schweren Randalen testen.

Nachdem ÖSTERREICH berichtet hat, dass Anfang 2016 Körperkameras bei Polizeieinsätzen als Pilotprojekt starten sollen, meldet sich die Gewerkschaft zu Wort. Hermann Greylinger – Personalvertreter der Wiener Polizei – spricht von einem „Prestigeprojekt des Ministeriums“ mit dem er nicht so wirklich seine Freude hat. Für den Gewerkschafter gibt es ganz andere Schwerpunkte für die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Eine bessere Ausstattung mit Schutzkleidung wäre eine dringendere Hausaufgabe.“

Allerdings – das geplante Pilotprojekt im kommenden Jahr kann die Gewerkschaft nicht verhindern, Greylinger will sich „die Ergebnisse anschauen“. Sein Kollege Harald Segall ist vorsichtig optimistisch – man müsse sich die Vorteile und Nachteile anschauen, bei Streitfragen um einen Einsatz könnte so eine Kamera für Klarheit sorgen.

Inzwischen werden auch schon mehr Details des Pilotversuchs bekannt. Die Kameras sollen auf jeden Fall Bild und Ton aufnehmen, um „umfassende Dokumentation“ bieten zu können.

Sie sollen „einsatzbezogen“ eingesetzt werden, beispielsweise bei Demonstrationen oder bei Tobenden. Ein Beispiel ist das aktuelle Zeugen-Video, das die Misshandlung eines Festgenommenen zeigen soll – eine Körperkamera würde hier Klarheit schaffen. (pli)

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