Ein Bezirksrat verprügelte seine Freundin jahrelang, bis sie sich zur Wehr setzte.
Philipp B. (30), Jung-Politiker bei der FPÖ, der in seiner Funktion als Klubobmann und Bezirksrat bisher als Nachwuchshoffnung der Blauen galt, auf Facebook glücklich mit seiner Verlobten posiert und erfolgreicher Rennfahrer ist, dürfte die heile Welt nur vorgespielt haben. Hinter der Fassade flogen die Fetzen.
Martyrium
Am 18. April des Vorjahres kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen ihm und seiner Ex-Partnerin Jennifer T. (28), bei dem sie zum Messer griff und ihn lebensgefährlich verletzte. Der anfängliche Verdacht des versuchten Mordes konnte von Top-Anwalt Christian Werner erfolgreich bekämpft werden. Er überzeugte das Gericht von einer Notwehrsituation. Die 28-Jährige wurde rechtskräftig freigesprochen.
FPÖ-Politiker geht zu Anti-Gewalt-Therpaie
Der Hausarzt der Frau hatte jahrelang eine „erschreckende Dokumentation von Verletzungen“ gemacht, die sie aber zum Wohle des gemeinsamen Kindes und um B.s Polit-Karriere nicht zu gefährden, nie anzeigte. Damit durchlebte sie ein mehrjähriges Martyrium. Die neue Verteidigerin des 30-Jährigen, Kristina Venturini, änderte die Strategie: Am letzten Verhandlungstag zeigte sich der FPÖler einsichtig. Er besuche eine Anti-Aggressions-Therapie, einen Teil der Übergriffe gab er zu. Das wirkte sich mildernd auf sein Urteil aus: zehn Monate auf Bewährung (nicht rechtskräftig). Es gilt die Unschuldsvermutung.
(lae)