Prozess noch heuer

Psychisch Kranker fuhr auf Familie los

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Ein Guttachten attestiert paranoide Schizophrenie und Zurechnungsunfähigkeit.

Ein 29 Jahre alter Rumäne, der im Mai mit einem Auto in Graz auf seine dreiköpfige Familie und einen Fußgänger losgefahren war, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach noch heuer vor Gericht stehen. Der Mann muss sich wegen vierfachen Mordversuchs verantworten. Ihm wurde in einem Gutachten paranoide Schizophrenie und Zurechnungsunfähigkeit zum Tatzeitpunkt attestiert.

Frau und Kinder verletzt

Der Mann hatte Streitigkeiten mit seiner Ehefrau (31) gehabt und war in der Grazer Mariengasse auf sie und die beiden Kinder - zwei bzw. ein Jahr alt - am Gehsteig losgefahren. Die Frau und die Kinder wurden dabei erfasst und verletzt, ein weiterer Fußgänger konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Der Wagen krachte dann in eine Hausmauer, der Rumäne flüchtete, wurde jedoch wenig später von der Polizei ergriffen. Er rechtfertigte sich damit, dass er nach dem Streit "ausgerastet und einfach drauf los gefahren" sei.

"Paranoide Schizophrenie"

Das psychiatrische Gutachten - erstellt von Manfred Walzl und Anita Raiger - sprach von "paranoider Schizophrenie", wie die Staatsanwaltschaft einer Bericht des ORF-Radio Steiermark vom Dienstag bestätigte. Die Ermittlungen seien abgeschlossen. Es gehe auch um eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Der Antrag auf Einweisung wurde dem Gericht und dem Betroffenen vor wenigen Tagen zugestellt, ist aber noch nicht rechtskräftig, weil noch eine zweiwöchige Einspruchsfrist abzuwarten ist. Sollte es keine Einsprüche geben, wird das Gericht Ende Oktober einen Verhandlungstermin höchstwahrscheinlich noch für dieses Jahr fixieren.

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