Die Geschichte von Michal S. ist mehr als merkwürdig: Er „reiste“ im Blackout 450 km weit.
Seit 22. Mai galt der gebürtige Slowake Michal S., der in Mayerhofen in einem Steakhouse arbeitet, als vermisst. Der 24-Jährige war an diesem Sonntag allein zu einer Mountainbike-Tour im Zillertal aufgebrochen.
Gegen 20 Uhr telefonierte er noch mit einem Kollegen, dann verlor sich seine Spur: Der 24-Jährige war wie vom Erdboden verschluckt, er kam auch nicht mehr zur Arbeit. Am darauffolgenden Mittwoch wurde dann sein Bike im Bereich des Finsingbaches gefunden – das Schlimmste wurde befürchtet; doch eine Suchaktion im Bach blieb ohne Ergebnis.
Wieder eine Woche später, 450 Kilometer entfernt in der Bundeshauptstadt: Ein junger Mann taumelte auf dem Gehsteig, kippte plötzlich um. Die Rettung brachte den geschwächten, verwirrten und möglicherweise auch verletzten Passanten in die Krankenanstalt Rudolfstiftung, wo er wieder zu Kräften und zu Bewusststein kam. Wusste er anfangs nicht einmal mehr seinen Namen, konnten ihm die Ärzte, zumindest was seine Identität anging, auf die Sprünge helfen. Doch wie der Radler nach Wien gekommen ist und was in Tirol passiert sein mag, ist allen ein Rätsel. Auch Michal selbst. Freunde kümmern sich derzeit um ihn. (kor)