Viele Wirte Sünder

Raucher: Schon 15.000 Anzeigen

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Seit einem Jahr sind in den Lokalen Rauchsheriffs unterwegs. Fazit: Fast niemand hält sich an das Verbot. Es gibt immer mehr Anzeigen.

Das Ergebnis der „Frühjahrs-Razzia“ von Rauchsheriff Dietmar Erlacher spricht eine eindeutige Sprache:

  • 3.000 neue Anzeigen. Bei Kontrollen in Lokalen in ganz Österreich gab es heuer bisher 3.000 neue Anzeigen. Mit den rund 12.000 Anzeigen aus dem Jahr 2009 gibt es damit landesweit bereits rund 15.000 Anzeigen gegen Wirte. Seit exakt einem Jahr ziehen Erlacher und rund 300 Helfer (www.rauchersheriff.at) durch Lokale in ganz Österreich und melden den Behörden etwaige Verstöße.
  • 83 Prozent sind Sünder. Erschreckend auch die Zahl derjenigen Wirte, die sich nicht an die Vorschriften (Kennzeichnungspflicht, eigene Nichtraucherbereiche) halten: In den Großstädten verstoßen laut Erlachers Erhebungen mehr als 84 Prozent der Wirte ­gegen das Rauchergesetz.

Das sind Zahlen, die Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) zu denken geben sollten. Er hat selbst kürzlich erst gesagt: „Wenn man merkt, dass fünf Wirte in einer Straße das nicht einhalten, hat man ein Problem.“ Erlacher wettert nun: „Wir haben alleine in der Währingerstraße in Wien 45 Lokale gezählt, die sich nicht an das Gesetz halten. Der Minister muss endlich etwas unternehmen!“

Doch Stöger lässt sich Zeit. Erst nach Ende der Übergangsfrist am 1. Juli – bis dahin haben Wirte Zeit, ihre Lokale etwa mit Umbauten an das Gesetz anzupassen – soll schärfer kontrolliert werden. Bis dahin wird die Lage weiter beobachtet und „evaluiert“. Erlacher geht das zu langsam. Er sagt: „Wir machen mit den Kontrollen die Arbeit, die die Behörden machen müssten. Wir setzten uns trotz Drohungen und übelster Verleumdungen für rauchfreie Lokale ein.“ Die aggressive Stimmung zeigte sich auch bei einem Lokalaugenschein am Freitag in einem Wiener Einkaufszentrum. Er­lacher und eine ÖSTERREICH-Fotografin wurden von mehreren Rauchern attackiert. Sechs Polizisten und Securitys mussten schlichten ...

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