Fünf Jahre Haft

Russin ließ Spitzenpolizist verprügeln

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Franz P. war Vorzeige-Polizist, paktierte mit der Unterwelt, verlor Job und Ansehen.

Der ehemalige Chefinspektor Franz P. (53) ist mittlerweile eine traurige Berühmtheit. Weil er mit der Unterwelt zusammen gearbeitet hatte, wurde der Ex-Top-Cop schon wegen Nötigung und Betrugs zu nicht rechtskräftigen 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er verlor daraufhin seinen Posten, doch machte er offenbar genau dort weiter, wo er aufgehört hatte – mit ausgesprochen zwielichtigen Geschäften. Franz P. landete deswegen wieder vor Gericht, doch dieses Mal als Opfer, und er wollte gleich 10.000 Euro Schmerzensgeld.

Kredit-Hai
Weil er als Polizist nicht mehr arbeiten durfte, soll er der bankrotten Russin Olga K. (51) ein Darlehen über 25.000 Euro gewährt und 17 Prozent Wucherzinsen pro Monat dafür verlangt haben. Als sich die Rückzahlung hinauszögerte, drohte Franz P. mit Unterweltlern. Doch Olga K. drehte den Spieß um, lud den Ex-Top-Cop zu sich in die Wohnung nach Wien-Donaustadt ein und machte ihm Hoffnungen. Statt eines Koffers voller Geld warteten allerdings vier vermummte Gangster im Schlafzimmer auf den 53-Jährigen. Das Quartett drosch sofort wie wild auf Franz P. ein, der in Todesangst sogar durch das geschlossene Fenster aus dem ersten Stock sprang. Die Schläger machten Ernst, zerrten ihn nach dem Sprung retour, malträtierten ihn weiter. Geschockte Nachbarn alarmierten die Polizei. Die Uniformierten nahmen Olga K. und Peter H. (32) fest. Die beiden anderen konnten flüchten.

5.300 € Schmerzensgeld
Die Russin (verteidigt von Philipp Winkler) muss wegen der Anstiftung zu der Prügel-Attacke und wegen anderer Betrugs-Delikte nun für fünf Jahre hinter Gitter. Der gefasste Schläger Peter H. (Anwalt Niki Rast) erhielt drei Jahre Haft, wovon er eines tatsächlich absitzen muss. Franz P. bekam 5.300 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Die Urteile sind bereits rechtskräftig.

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